Krefeld Millionen für Gorilla-Garten

Krefeld · Gestern wurde der Grundstein für den Gorilla-Garten im Zoo gelegt. Zu Ostern sollen Außenanlage und Gorillahaus fertiggestellt sein. Dort kann dann ein junges Gorilla-Männchen mit zwei Weibchen eine neue Familie gründen.

 Im Affen-Außengelände entsteht auch ein neues Gorilla-Haus, die Bodenplatte mit den Rohranschlüssen ist bereits fertig gestellt. Zu Ostern soll alles fertig sein.

Im Affen-Außengelände entsteht auch ein neues Gorilla-Haus, die Bodenplatte mit den Rohranschlüssen ist bereits fertig gestellt. Zu Ostern soll alles fertig sein.

Foto: Thomas Lammertz

Vor 35 Jahren war das Affentropenhaus im Krefelder Zoo eine Sensation. Inzwischen sind die Ansprüche der Besucher gewachsen und auch die Tierhaltung hat sich weiterentwickelt. Der neue Trend bringt Affen durch Außengelände und Kletterwände eine neue Freiheit. Gestern ist der Zoo einen Schritt in diese Richtung weitergekommen. Gestern wurde für den Gorillagarten und das neue Gorillahaus der Grundstein gelegt. Zoodirektor Wolfgang Dreßen ließ sich dabei von Oberbürgermeister Gregor Kathstede, dem Vorsitzenden der Zoofreunde Friedrich Berlemann, dem kaufmännischen Zoo-Leiter Frank Rusch und dem Leipziger Architekten Udo Zischner helfen.

 Freuen sich über die Grundsteinlegung: Kaufmännischer Leiter Frank Rusch (links), OB Gregor Kathstede, Zoodirektor Wolfgang Dreßen, Architekt Udo Zischner und Friedrich Berlemann, Vorsitzender der Zoofreunde.

Freuen sich über die Grundsteinlegung: Kaufmännischer Leiter Frank Rusch (links), OB Gregor Kathstede, Zoodirektor Wolfgang Dreßen, Architekt Udo Zischner und Friedrich Berlemann, Vorsitzender der Zoofreunde.

Foto: Thomas Lammertz

Gute Freunde

Der Zoo hat gute Freunde. Als die erste Idee eines Gorilla-Gartens entstand, sollten die Zoofreunde die stolze Summe von 900 000 Euro aufbringen. Während der Planung kam ein neues Gorillahaus dazu, plötzlich ging es für den Verein darum, den erforderlichen Betrag von zwei Millionen Euro zu stemmen. Mit einer Vielzahl von Aktionen ist den Zoofreunden dieses Kunststück gelungen. Sie nahmen sogar 2,1 Millionen Euro ein. Der Schatzmeister konnte "die grüne Fahne heben", wie erster Vorsitzender Friedrich Berlemann gestern bei der Grundsteinlegung berichtete. Dafür sprach Oberbürgermeister Gregor Kathstede den Zoofreunden "großen Respekt und Dank der Stadt Krefeld" aus.

Hintergrund für das zweite Gorillahaus ist die Hoffnung von Zoodirektor Wolfgang Dreßen auf Nachwuchs bei den Gorillas. Das Krefelder Alpha-Männchen Massa ist heute 37 Jahre alt und kann keinen Nachwuchs mehr zeugen. Er kam noch aus West-/Zentralafrika nach Krefeld. In den 70er Jahren war das Fangen und Exportieren der Gorillas erlaubt. Heute ist es verboten, die Zoologischen Gärten müssen selber für Nachwuchs sorgen, wenn sie lebende Gorillas zeigen wollen. Die "sanften Riesen" sind als Harem organisiert. Massa war "fleißig", drei seiner Söhne wurden Alpha-Männchen in den Zoos von Basel, Leipzig und Apeldoorn. Für neuen Nachwuchs in Krefeld muss eine neue Gorilla-Familie in einem separaten Haus gegründet werden. Die beiden Gorilla-Weibchen Oya und Muna, die vor zehn Jahren aus Zürich und Basel nach Krefeld kamen, sind jetzt 20 Jahre alt und bisher noch ohne Nachwuchs geblieben. Für ein neues Männchen muss Zoodirektor noch auf die Suche gehen.

Das Außengelände grenzt an das alte Affentropenhaus und erstreckt sich bis zur Berliner Straße. Zur Straße hin wird eine vier Meter hohe Kletterwand errichtet. Vom neuen Affenhaus ist bisher nur die Bodenplatte mit den Grundleitungen zu sehen. Nach der Grundsteinlegung können jetzt die Wände hochgezogen werden. Zu Ostern soll alles fertiggestellt sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort