Krefeld Die Melodics – seit 2001 eine Marke in Krefeld

Krefeld · Fast wären sie Profis geworden: Das a-capella-Trio Melodics machen seit 2001 zusammen Musik, die in Krefeld geliebt wird. das Weihnachtskonzert ist eine Marke geworden.

 Freundinnen, Sängerinnen, KEV-Fans – seit 2001 singen sie zusammen als die Melodics: (v.l.): Virginia Hocks, Annette Kwee und Sandra Maurischat.

Freundinnen, Sängerinnen, KEV-Fans – seit 2001 singen sie zusammen als die Melodics: (v.l.): Virginia Hocks, Annette Kwee und Sandra Maurischat.

Foto: Melodics / Kwee/Melodics/ Kwee

Annette Kwee lebt mittlerweile in Berlin. 2001 träumte sie mit drei anderen jungen Frauen den Traum von der Profi-Musikkarriere. Er ist geplatzt. Was blieb, war die Liebe zur Musik, die Lust am Singen und die Freundschaft von drei Krefelderinnen, die am Samstag, 21. Dezember, 17 Uhr, in der Friedenskirche ihr Weihnachtskonzert geben.

Die Geschichte der Melodics hört sich anfangs an wie das Drehbuch für einen Musikfilm über drei Mädels, die eine Weltkarriere starten. Zum Singen kamen die Melodics-Sängerinnen durch den Schönwasser-Kinderchor Die Ur-Melodics waren vier junge Frauen, Studentinnen, die gerne sangen. Sie taten sich zusammen und stellten fast erstaunt fest, dass sie rasch Erfolg hatten. „In Krefeld haben wir durch Viktor Furth vom Nordbahnhof viele Engagements bekommen. Wir haben einmal bei einer Weihnachtsfeier der Sparkasse im Nordbahnhof gesungen. Viktor Furth hat uns gehört und gleich für eine Veranstaltung im Lokschuppen gebucht. Danach hatten wir wirklich viele Engagements“, berichtet Annette Kwee.

Es gab sogar Gespräche mit Plattenfirmen, mit einer kam es zu einer Absichtserklärung, etwas zusammen zu machen -– doch dann versandete das Interesse der Firmen. „Die haben sich irgendwann einfach nicht mehr gemeldet“, resümiert Annette Kwee. Aus der Traum von der Weltkarriere, willkommen in der Realität jenseits aller Drehbücher.

Dem Quartett war klar, dass man nun zu Ende studieren und einen anderen Beruf ergreifen musste. Die vierte Frau im Bunde verabschiedete sich aus diesem Zwang heraus, die drei anderen blieben freundschaftlich verbunden – und verbunden in der Musik. Kwee studierte Architektur, Virginia Hocks wurde freiberufliche Internet-Spezialistin, Sandra Maurischat Grafik-Designerin. Doch sie sangen weiter, auf Firmenfeiern, Hochzeiten, Konzerten. „Wir haben übers Jahr auch viel A-capella-Swing gesungen“, erinnert sich Kwee. Der schönste Auftritt für den bekennenden Eishockey-Fan Kwee: „Wir durften 2003 beim KEV in der Rheinland-Halle singen, als die Deutscher Meister geworden sind.“ Die Melodics mussten auf dem Eis singen; es wurde im wahrsten Sinne zur Rutschpartie; es gab auch einen Sturz, der Auftritt aber gelang musikalisch. „Das war für uns ein Highlight“, erinnert sich Kwee.

2009 gab es dann doch einen Bruch: „Virginia und Sandra bekamen Kinder, ich übernahm die Projektsteuerung Wir hatten plötzlich nur noch sehr wenig Zeit.“ 2008 fand erst einmal das letzte Konzert statt: ein Weihnachtskonzert.

Doch die Liebe zur Musik blieb wach. 2015 machten die drei sich an einen Neuanfang. Sie aktivierten ehemalige Mitsänger aus dem Schönwasser-Kinderchor. „Und so gründeten wir einen Projekt-Chor, der ab Juli probt. Wir stehen da in kurzen Hosen und singen Weihnachtslieder.“ Das Weihnachtskonzert ist ein fester Termin in Krefelds Musikkalender: Wenn die Melodics singen, weiß man: Weihnachten ist nicht mehr fern.

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