Krefeld Mehrweg-Becher mit Krefelder Motiv

Krefeld · Das Stadtmarketing hat zusammen mit der Verbraucherzentrale und der GSAK einen Kunststoff-Becher auf den Markt gebracht, der dazu beitragen soll, die unglaubliche Müllflut der gewöhnlichen Pappbecher zu reduzieren.

Einen Kaffee unterwegs, auch Coffee-to-go, im praktischen Mehrweg-Becher genießen - das ist ab sofort auch im Krefeld-Design möglich. Das Stadtmarketing hat zusammen mit der Verbraucherzentrale und der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK) einen Kunststoff-Becher auf den Markt gebracht, der dazu beitragen soll, die unglaubliche Müllflut der gewöhnlichen Pappbecher zu reduzieren und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Drei verschiedene Farbkombinationen gibt es: "Im Perspektivwechsel-Rot, im GSAK-Orange und im schlichten Schwarz", wie Claire Neidhardt, stellvertretende Leiterin des Stadtmarketings erklärt. Zum Preis von 9,50 Euro sind die Becher im SWK-Center im Hansa-Centrum, im Medien-Center (Ostwall/Rheinstraße), in den acht Filialen der Bäckerei Gruyters und in den beiden Extrablatt-Cafés erhältlich. Im Extrablatt gibt es sogar den ersten Kaffee gratis dazu. Neidhardt: "Wer ebenfalls daran interessiert ist, die Becher zu verkaufen, kann sich gerne bei uns melden."

Die Idee ist nicht neu, Gewinner gibt es aber auf vielen Seiten, allen voran die Umwelt. Im Schnitt trinkt jeder Deutsche durchschnittlich 162 Liter Kaffee (Zahl aus 2014), davon etwa fünf Prozent aus Einwegbechern, Tendenz steigend. Stündlich werden laut der deutschen Umwelthilfe deutschlandweit 320.000 Coffee-to-go-Becher verbraucht, pro Jahr sind das fast drei Milliarden Stück. Für die Herstellung der Polyethylen-Beschichtungen der Becherinnenseiten und Polystyrol-Deckel werden jährlich rund 22.000 Tonnen Rohöl verbraucht, allein für die Becher entstehen Kohlendioxid-Emissionen von rund 83.000 Tonnen, für die Deckel kommen noch einmal 28.000 Tonnen hinzu. Eine repräsentative Studie der Marktforschungsgesellschaft TNS Emnid ergab, dass allein in Berlin jeden Tag etwa 460.000 Coffee-to-go-Becher verbraucht werden. Auch in Krefeld ist das Problem allgegenwärtig: "Viele der Coffee to go-Becher werden achtlos weggeworfen und verschmutzen Straßen, öffentliche Plätze und die Natur. Jeder Becher, den wir vermeiden können, tut uns gut", sagt GSAK-Geschäftsführer Wilfried Gossen. Er war von dem Projekt sofort begeistert, schließlich spart man damit auch Ressourcen im materiellen und personellen Bereich.

Schlicht kommt er daher, der Becher: Die Krefelder Skyline ist aufgedruckt, ansonsten umgibt ihn ein Filzband, das die Finger vor der Hitze des Inhaltes schützt. Damit nicht geschlabbert wird, sitzt ein Silikon-Deckel mit Trink-Vorrichtung oben drauf. Der Becher selber, made in Germany, besteht aus natürlichen Rohstoffen wie Stärke, Glukose, Lignin, pflanzlichen Ölen und Mineralstoffen und ist biologisch voll abbaubar. Damit punktet er gegenüber ähnlichen Modellen aus Porzellan, Bambus oder Glas. "Unser Modell ist leicht, wärmebeständig bis 110 Grad, Spülmaschinen-geeignet, bruch-, kratz- und stoßfest. Und mit seinem Fassungsvermögen von 0,4 Litern und der Höhe passt er unter nahezu jede Kaffeemaschine. Viele Krefelder Unternehmen haben uns schon signalisiert, dass sie den Becher gerne wieder befüllen", so Caroline Pilling von der Verbraucherzentrale. Mit im Boot seien neben den bereits genannten Unternehmen das Café Liesgen (Wiedenhofstraße 71), das Café Mari (Stephanstraße 64) und die Bäckerei Schomaker (Uerdinger Straße 123). Auch viele Ketten beteiligen sich, vorausgesetzt, die mitgebrachten Becher seien sauber. Und auch wenn es noch ein paar Monate hin ist: Auf dem Krefelder Weihnachtsmarkt wird der Becher mit Sicherheit auch zum Einsatz kommen.

(RP)
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