Krefeld Mehr Unfälle auf Krefelds Straßen: Die Zahl der Verkehrstoten steigt

Krefeld · Die Polizei stellte Montag die Verkehrsunfallstatistik 2012 vor: Der spezielle Krefelder Trend hat sich bestätigt. Es wurden im Stadtgebiet mehr verunglückte Radfahrer als Autofahrer registriert.

Die Krefelder Unfallstatistik 2012
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Die Krefelder Unfallstatistik 2012

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Die Zahl der Unfalltoten im Krefelder Straßenverkehr ist im vergangenen Jahr auf fünf gestiegen und hat damit einen seit 2009 nicht mehr registrierten Höchststand erreicht. Die Entwicklung passt in den Trend, den Karl-Josef Klauer, Leiter der Polizeidirektion Verkehr, gestern vorstellte. Kurz zusammengefasst lautet die Analyse: mehr Unfälle und mehr Personenschäden.

8047 Verkehrsunfälle (2011: 7891) sind in Krefeld im vergangenen Jahr aktenkundig geworden. Dabei gab es 954 (2011:931) Verunglückte — 121 Mitfahrer und 833 aktive Verkehrsteilnehmer. Hauptbetroffene waren Radfahrer. 341 Personen trugen Schäden an Leib und Leben davon. Das waren elf Prozent mehr als Autofahrer, von denen 249 Männer oder Frauen sich in Behandlung eines Arztes begeben mussten.

Noch deutlicher ist die Entwicklung bei den Schwerverletzten zu beobachten. 51 Radfahrer trugen erhebliche Verletzungen bei den Unfällen davon, 21 bei den Autofahrern. "Auch wenn es sich brutal anhört, Radfahrer, Fußgänger und Motorradfahrer haben keine Knautschzone", sagte Klauer. Mit 21 Schwerverletzten bei den Fußgängern und 25 weiteren bei den Motorradfahrern unterstreicht die gestern vorgestellt Verkehrsunfallstatistik 2012 für Krefeld die Aussage des Polizeidirektors eindrucksvoll.

Besonders gefährdet seien die Senioren, so Klauer. Deren Verletzungen seien oft schwerer und nachhaltiger. 50 Prozent der verunglückten und verletzten Senioren waren mit dem Fahrrad unterwegs. Einige davon stürzten, ohne dass ein anderer Verkehrsteilnehmer beteiligt gewesen war. Was die Schuldfrage anbetreffe, liefere nur in einem Drittel aller Fälle der Radfahrer die Ursache für einen Unfall. In zwei Dritteln der Fälle ist der Radfahrer unverschuldet das Unfallopfer. "Das ist aber kein Freibrief für Radfahrer", erklärte Klauer. Das Tragen eines Helms oder der Verzicht auf die eigene Vorfahrt wären geeignet, die Zahl der Unfalltoten und der Verletzten im ureigenen Interesse weiter zu senken.

Erstaunlich ist das Resultat für die überhöhte Geschwindigkeit. Rasen gehört in Krefeld nur in geringem Maße zu den Ursachen für schwere Unfälle mit Personenschäden. "Die Krefelder haben es verstanden, bei Radarkontrollen sind es viele Auswärtige, die auffallen", lobt Klauer die einheimischen Autofahrer. Das sei auch ein Ergebnis regelmäßiger Geschwindigkeitskontrollen und des landesweiten Blitz-Marathons, berichtete Polizeipräsident Rainer Furth.

"Würde in der Stadt mehr gerast, dann hätten wir mit Sicherheit noch mehr Tote und Verletzte", sagte er. Ungewöhnlich ist auch das Ergebnis bei den Alkoholkontrollen: Inzwischen stellt die Polizei mehr Fahrten unter dem Einfluss von Drogen und Medikamenten fest als unter Alkohol. 277 Mal waren Betäubungsmittel, 203 Mal Alkohol aufgefallen.

(RP/rl)
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