Arbeitsmarkt im Juli Firmen suchen dringend junge Fachkräfte

Krefeld · Saisonbedingt verzeichnet die Agentur für Arbeit für die Region einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli.

 Bettina Rademacher-Bensing, Vorsitzende der Agentur für Arbeit

Bettina Rademacher-Bensing, Vorsitzende der Agentur für Arbeit

Foto: Michael/Michael Becker

Die Zahl der Arbeitslosen in der Region ist im Juli leicht angestiegen. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit um 147 Personen gegenüber dem Juni ist saisontypisch dem Ende der Schulzeit und vieler Ausbildungsverhältnisse geschuldet“, sagt Dr. Bettina Rademacher-Bensing, Leiterin der Agentur für Arbeit Krefeld. Aktuell haben 21.879 Männer und Frauen in Krefeld und im Kreis Viersen keinen Job. Das waren 147 Personen (oder 0,7 Prozent) mehr als im Juni, jedoch 1078 Personen (oder 4,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld bleibt wie im Juni bei 7,7 Prozent, gegenüber dem Juli des Vorjahres sank sie um 0,5 Prozentpunkte.

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit trifft vor allem die Jüngeren auf dem Arbeitsmarkt. In den Sommermonaten enden viele Ausbildungsverhältnisse, nicht alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden von ihren Ausbildungsbetrieben übernommen. So erklärt sich der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit (Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren) um 239 Personen (15,0 Prozent) gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Wert des Vorjahresmonats ist die Zahl jedoch um 93 Personen (oder 4,8 Prozent) gesunken.

„Aus Erfahrung wissen wir, dass gerade diese jungen Fachkräfte nach der Sommerpause schnell in den Arbeitsmarkt aufgenommen werden“, zeigt sich Rademacher-Bensing optimistisch, dass sich die insgesamt positive Entwicklung dieses Jahres nach dem Sommer fortsetzen wird. „Der Bedarf an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt ist da.“ In der Stadt Krefeld beträgt die Arbeitslosenquote 10,1 Prozent (Juni: 10,2 Prozent, Juli 2017: 10,5 Prozent).

Die Kräftenachfrage bewegt sich im Gegenzug weiter auf einem sehr hohen Niveau. Im Juli wurden in der gesamten Region 1199 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet. Aktuell stehen dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit 4805 sozialversicherungspflichtige Stellen zur Besetzung zur Verfügung.

„Das hohe Niveau im Stellenzugang und -bestand zeigt, dass der Bedarf an Arbeitskräften weiterhin besteht. Dies stimmt mich optimistisch, dass der Arbeitsmarkt in unserer Region auch in den nächsten Monaten stabil bleibt“, so Rademacher-Bensing zur derzeitigen Nachfrageseite des Marktes. „Gesucht werden aber weiterhin vor allem Fachkräfte.“

Auf dem Ausbildungsmarkt geht es in den Endspurt, aber es ist noch viel Bewegung auf dem Feld. „Wir merken hier ganz klar, dass sich sowohl die Bewerber als auch die Betriebe früher als in den Vorjahren auf die Suche nach der passenden Ausbildungsstelle oder dem passenden Azubi gemacht haben“, erklärt Rademacher-Bensing. Seit Beginn des statistischen Berichtsjahres im Oktober 2017 wurden der Agentur für Arbeit insgesamt 3204 Ausbildungsstellen zur Besetzung von den Betrieben gemeldet. Das sind 479 Stellen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zugleich haben sich in diesem Zeitraum 4216 Jugendliche und junge Erwachsene als Bewerber um eine Ausbildungsstelle in der Berufsberatung gemeldet (+207 im Vergleich zum Vorjahr). Rechnerisch stehen damit 100 Bewerbern 76 Ausbildungsstellen zur Verfügung.

Das Angebot reicht nach Meinung der Agenturchefin noch nicht aus. Die betriebliche Ausbildung sei eine bedeutende Säule zur Sicherung des Fachkräftebedarfs. Daher werde regelmäßig ein großes Angebot an attraktiven betrieblichen Ausbildungsstellen benötigt. Die Agentur für Arbeit unterstützt auch bei Ausbildungsverhältnissen, die nicht so wie gewünscht laufen. „Wir helfen mit der assistierten Ausbildung und den ausbildungsbegleitenden Hilfen weiter, nötigenfalls vom ersten Tag der Ausbildung an“, so Rademacher-Bensing.

 21.879 Männer und Frauen in Krefeld und im Kreis Viersen hatten im Juli keinen Job. Das waren 147 Personen (oder 0,7 Prozent) mehr als im Juni, jedoch 1078 Personen (oder 4,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

21.879 Männer und Frauen in Krefeld und im Kreis Viersen hatten im Juli keinen Job. Das waren 147 Personen (oder 0,7 Prozent) mehr als im Juni, jedoch 1078 Personen (oder 4,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Foto: Agentur für Arbeit/Schaulandt

Unternehmen, die noch freie oder zusätzliche Ausbildungsstellen zu besetzen haben, oder die Fragen zu den ausbildungsbegleitenden Hilfen oder zur assistierten Ausbildung haben, steht der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur unter der kostenfreien Rufnummer 0800 4 5555 20 oder direkt über den persönlichen Ansprechpartner zur Verfügung. Jugendliche, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, melden sich über die kostenfreie Servicenummer 08004 555500 zur Berufsberatung an.

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