Krefeld Maßgeschneiderte Ballmode

Krefeld · Necla Asan hat sich vor mehr als zehn Jahren mit einer Boutique selbstständig gemacht. Mit dem Etikett eines Kleides fuhr sie in die Türkei, um dort eine Herstellerfirma für ihre selbst gezeichnete Modekollektion zu suchen.

Der Handel hat in Necla Asans Familie Tradition. Schon als Jugendliche half Asan oft im Import-Export Geschäft ihres Vaters. "Viele Kundinnen fragten nach türkischer Mode, wollten gern Ball- und Brautkleider kaufen. Aber wir hatten keine", erinnert sich die Geschäftsfrau. Necla Asan beschließt, diese Marktlücke zu füllen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. 1997 mietet sie ein kleines Ladenlokal an der Gerberstraße.

"Um Waren zu bestellen, bin ich dann nach Istanbul gereist. Ich hatte nur das herausgetrennte Etikett eines Kleides im Gepäck und musste vor Ort erstmal die Herstellerfirma ausfindig machen." Asan wird fündig, ordert ihre ersten Waren und eröffnet das Geschäft "Yasemin" für Festtagsmoden. Die Nachfrage ist groß, so dass sie schon bald in größere Räumlichkeiten umzieht. "Außerdem habe ich mich sechs Monate lang bei türkischen Modedesignern weitergebildet, viel über Stoffe und Schnitte gelernt und auch, wie man Entwürfe zeichnet."

Heute sind viele Kleider in der Boutique Yasemin nach Ideen der Inhaberin angefertigt. "Ich suche die Stoffe aus, zeichne meine Ideen und lasse die Kollektion dann in der Türkei fertigen", erzählt sie. Die Auswahl an edlen Roben bei "Yasemin" ist groß. "Wir führen über 1000 verschiedene Modelle, die meisten in den Größen von 36 bis 54", erzählt Verkäuferin Cemile Süral. An langen Ständern drängen sich festliche Gewänder in allen nur denkbaren Farben. Das schlicht-elegante "Kleine Schwarze" hängt in stiller Eintracht neben einem üppigen bonbonfarbenen Rüschenkleid, das ohne weiteres der Barbie- Kollektion entstammen könnte. "Es ist übrigens nicht so, dass nur türkische Frauen bei uns einkaufen", sagt Süral. "Es kommen auch viele deutsche Kundinnen, die nach Kleidern für Abschlussbälle suchen oder oft auch für das Schützenfest."

Für die Beratung nimmt man sich bei "Yasemin" viel Zeit. "Für uns ist es nämlich die beste Werbung, wenn eine Frau in unserer Mode toll aussieht", lächelt Necla Asan. Auch Hochzeitskleider können im Geschäft geordert werden. "Wir lassen sie in der Türkei maßschneidern", erklärt die Inhaberin. Oft statten sich zudem die Hochzeitsgäste bei "Yasemin" mit der Festgarderobe aus. "Deshalb fragen wir die Kunden grundsätzlich, für welches Fest das Kleid sein soll. Wir bemühen uns, auszuschließen, dass auf einer Hochzeitsfeier zwei Frauen im gleichen Kleid erscheinen." Das sei nicht immer ein leichtes Unterfangen, schmunzelt Necla Asan. "Denn zu einer türkischen Hochzeit im engsten Kreis werden gerne mal 800 Gäste eingeladen."

(RP)
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