Krefeld Marienschule fördert besonders Begabte

Krefeld · Begabungen fördern gehört zum Profil des Gymnasiums Marienschule. Zehn Prozent der 860 Schüler nutzen die Angebote.

 Lynn Henke, Tom Tauer, Emily Glavan, Matthias Lotze, Defne Kaya, Julian Stiller, Paula Rappenecker und Mattis Körner werden an der Marienschule besonders gefördert.

Lynn Henke, Tom Tauer, Emily Glavan, Matthias Lotze, Defne Kaya, Julian Stiller, Paula Rappenecker und Mattis Körner werden an der Marienschule besonders gefördert.

Foto: Thomas lammertz

Tom Tauer hat zwar das Abitur noch nicht in der Tasche, nichtsdestotrotz studiert der 16 Jahre alte Schüler der EF des Gymnasiums Marienschule bereits im Zuge eines Schülerstudiums Energieverfahrenstechnik. "Wenn alles klappt, kann ich ein Jahr nach meinem Abitur den Bachelor mein Eigen nennen", sagt Tom. Möglich macht es das Gymnasium mit seiner Begabtenförderung.

"Die Begabtenförderung ist ein Baustein innerhalb unserer individuellen Förderung", sagt Schulleiter Klaus Neuenhofer. Dafür hält die Schule alle Angebote im Blick, die es für ihre Schüler gibt. Es existiert ein entsprechender Angebotskalender, den auch die Schüler einsehen können. Viel wichtiger ist aber die direkte Ansprache vonseiten der Lehrer. "Bei den Konferenzen schauen wir, wo die Stärken der einzelnen Schüler liegen. Wir sprechen die Schüler in den entsprechenden Fächern an und machen auf Angebote aufmerksam. Sie können dann frei entscheiden, ob sie ein bestimmtes Angebot annehmen möchten", erläutert Sigrid Klecker das Prozedere. Die Lehrerin ist zusammen mit Kollegin Sonja Witte insbesondere für die Begabtenförderung zuständig und koordiniert den Bereich. Alle Fächer sind involviert.

Emily Glavan hat so die doppelte Spracheinführung genutzt und ab der Stufe sechs gleichzeitig Latein und Französisch gelernt. "Ich habe wöchentlich abwechselnd den Latein- und Französisch Unterricht besucht. Die Lehrer nehmen durch eine entsprechende Stundeneinteilung, wenn zum Beispiel neue Grammatik kommt, Rücksicht auf uns Springer", berichtet die 16-Jährige.

Das Drehtürmodell der Schule kam Matthias Lotze zu Gute. Das Mathegenie besuchte in der Stufe sieben bereits den Unterricht der EF und erhält auch ansonsten besondere mathematische Aufgaben von seinem Lehrer Michael Geihe. Die erfolgreichen Teilnahmen an Mathe-Olympiaden oder gerade am Bolyai-Wettbewerb, dort gab es einen zweiten Platz auf Bundesebene, sind das Ergebnis. Motiviert durch seine Fachlehrerin reichte Mattis Körner seine Physikfacharbeit bei der Dr. Hans Riegel-Stiftung ein und sicherte sich den ersten Platz mit einem Preisgeld von 600 Euro. Sommerakademie bei der Konrad-Adenauer-Stiftung stand bei Defne Kaya und Julian Stiller auf dem Programm. Zudem war der 17-jährige Julian Gast einer Schülerakademie im Bereich Medizin und Mathematik. "Wenn die Schüler sich dort unter anderem bewerben, brauchen sie Empfehlungsschreiben der Schule", informiert Klecker.

Paula Rappenecker besuchte durch Schulunterstützung das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung, und nahm zudem an den Hospitationswochen der Uni Aachen im Part Physik teil. Die beiden Ereignisse haben der Abiturientin den Zukunftsweg gezeigt.

Auch der Sport spielt eine Rolle. So ist Lynn Henke Leistungsschwimmerin. "Ich bekomme für Veranstaltungen frei, kann Arbeiten nach- oder vorschreiben, und der Stundenplan wird nach Möglichkeit so gelegt, dass der Schulsport an den Randzeiten liegt, damit ich diese Zeit fürs Schwimmtraining nutzen kann. Viele meiner Mannschaftskollegen haben es nicht so gut wie ich", erzählt die 15-Jährige.

Die acht Schüler sind nur ein Einblick in die Begabtenförderung, wobei alle über die Möglichkeiten, die ihnen geboten werden, strahlen. Rund zehn Prozent der derzeitigen 860 Schüler nutzen aktuell die Begabtenförderung des Gymnasiums Marienschule. Wobei immer gilt: Alles ist freiwillig, und wer aus einem Projekt, aus welchen Gründen auch immer, wieder aussteigen möchte, kann dies jederzeit tun.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort