Krefeld Marcelli-Kreuzung: Lösung nicht vor 2018

Krefeld · Die Kanalarbeiten der Stadtwerke dauern noch mindestens bis Ende 2017, informierte die Stadtverwaltung im Bockumer Rathaus. Erst danach kann entweder die Kreuzung ausgebaut oder die Ampel sinnvoll neu geschaltet werden.

 Während einer Testphase, die noch das ganze Jahr 2017 andauern kann, ist auf der Moerser Straße stadteinwärts das Linksabbiegen in die Heyenbaumstraße nach Verberg verboten.

Während einer Testphase, die noch das ganze Jahr 2017 andauern kann, ist auf der Moerser Straße stadteinwärts das Linksabbiegen in die Heyenbaumstraße nach Verberg verboten.

Foto: Thomas Lammertz

Die Marcelli-Kreuzung kennt unter dieser Bezeichnung inzwischen jedes Kind. Seit Jahren versucht die Stadt, eine Lösung zu finden, die Rückstaus auf der Moerser Straße in Höhe Hökendyk und Heyenbaumstraße verhindert. "Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht vollends lächerlich machen", sagte Joachim C. Heitmann, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion, in der Sitzung der Bezirksvertretung Ost im Bockumer Rathaus. Der Vortrag von Hartmut Könner, Leiter des Fachbereichs Tiefbau in der Stadtverwaltung, über die Chronologie der Bemühungen an der Kreuzung, die ihren Namen der ansässigen Gaststätte Marcelli entliehen hat, war geeignet, ein humoriges Publikum unter dem Titel "Pleiten, Pech und Pannen" bestens zu unterhalten.

Das Problem: Linksabbieger in die Heyenbaumstraße nach Verberg halten den nachrückenden Verkehr auf. Die Autofahrer wussten sich zu helfen und nutzten den Gehweg, um am Hindernis vorbeizufahren. Die Stadt stellte daraufhin Poller zum Schutz der Fußgänger und Radfahrer auf. Die wurden regelmäßig in Nacht- und Nebelaktionen von Unbekannten beseitigt. "Ein irrer Vorgang, den es zuvor nur an der Hafelsstraße in Fischeln einmal gegeben hatte", sagte Könner.

Der Querschnitt der Straße ist an der betreffenden Stelle beengt. Auf der einen Seite steht die Gaststätte, schräg gegenüber verläuft eine offene Entwässerungsrinne, die am Hökendyk überbaut ist. Von diesem Bauwerk, so Könner, kenne aber niemand die Statik. Pläne gebe es nicht. Ganz Verwegene wollten einen an den Kopfseiten offenen Container in den Vorfluter legen und das Dach quasi überfahren. Später sollte die Ampelschaltung einen Ausweg bieten. Doch die Fachfirma weigerte sich aus Sicherheitsgründen, die Ampel so zu schalten wie die Verwaltung es gerne gesehen hätte. Ergebnis: Das Problem blieb bestehen. Inzwischen ist das Linksabbiegen nach Verberg ganz verboten. "Das ist nur für eine begrenzte Zeit als Test gedacht", sagte Könner. Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel (SPD) ist empört. Hinter der Idee stecken nämlich die Kollegen aus der Bezirksvertretung Nord. Die Zuständigkeiten der Bezirksvertretungen Ost und Nord treffen nämlich dort aufeinander.

Könner schlug zwei Möglichkeiten vor, die Kuh endgültig vom Eis zu bekommen. Variante eins besteht in einem Ausbau der Straße nach statischer Prüfung des Brückenbauwerks. Die Kosten gehen sicherlich in den sechsstelligen Bereich. Variante zwei ist eine Ampelschaltung, die allen vier Fahrtrichtungen eine eigene Grünphase zubilligt. Die Kosten liegen um die 10.000 Euro. Eile sei nicht geboten, weil die Stadtwerke Krefeld mit der Kanalsanierung dort noch mindestens bis Ende 2017 zu tun hätten. Erst danach könne die Stadtverwaltung eine sichere Lösung für die Kreuzung in Angriff nehmen.

Heitmanns Antrag: Die Verwaltung möge eine schriftliche Vorlage mit allen Angaben hinsichtlich Ausbaumöglichkeiten, Ampelschaltungen und Kosten erstellen und im zuständigen Bauausschuss einbringen. Die Moerser Straße ist nämlich eine Hauptverkehrsstraße und weder die Bezirksvertretung Ost noch die in Nord zuständig.

(RP)
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