Krefeld Macheten-Opfer muss wegen Drogenhandels ins Gefängnis

Krefeld · 29-jähriger Krefelder wurde zu einer dreijährigen Haft verurteilt.

Ein Familienvater aus Krefeld muss wegen Drogenhandels für drei Jahre ins Gefängnis. Der 29-Jährige hatte die Wohnung der Familie als so genannte "Bunkerwohnung" für Dealer zur Verfügung gestellt. Im August griffen die Ermittler zu und stellten rund 2,6 Kilogramm Marihuana, Zubehör und einen Schlagring in der Wohnung sicher. Der Zugriff erfolgte, als der Angeklagte bei der Arbeit war.

Vor dem Krefelder Landgericht beteuerte er gestern: "Ich habe nichts selber verkauft!" Ein Freund habe mehrfach bei ihm Drogen deponiert und sie zum Weiterverkauf abgeholt. Außerdem räumte er ein, in weiteren 14 Fällen zwischen 100 und 500 Gramm Marihuana für andere aufbewahrt zu haben. Anfang vergangenen Jahres habe er damit begonnen, um so seinen Eigenkonsum zu finanzieren. Geld habe er nicht erhalten, gab er auf mehrfache Nachfrage des Richters an.

Wenig nachvollziehbar blieb, dass der 29-Jährige sich und seine Familie damit einer Gefahr aussetzte, die er nur zu gut kannte. Im vergangenen Jahr war der Mann in seiner damaligen Wohnung am Strater Weg von mehreren Tätern überfallen und mit einer Machtete schwer verletzt worden. Die Angreifer hatten gewusst, dass in der Wohnung Betäubungsmittel aufbewahrt werden und beschlossen, den Mann auszurauben.

Die Familie war aus Angst vor ähnlichen Angriffen in eine andere Wohnung gezogen. Um so unverständlicher, dass der Mann auch die neue Wohnung wenige Monate später einem anderen Dealer zur Verfügung stellte. Der Staatsanwalt hatte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten beantragt.

(BL)
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