Krefeld Lukrative Geschäfte mit illegalen Downloads

Krefeld · Am gestrigen Weltverbrauchertag hat die Krefelder Verbraucherzentrale vor dem Geschäft mit illegalen Downloads gewarnt. In Tauschbörsen im Internet werden Musik und Filme gratis zum Herunterladen angeboten. Wer das Angebot nutzt, verstößt damit gegen das Urheberrecht. Auf diese Weise entstehen oftmals hohe anwaltliche Kosten – im Schnitt liegen diese in Krefeld bei rund 13 000 Euro. Krefelder Verbraucherschützer konnten im vergangenen Jahr 40 Internetnutzern helfen, diese Forderungen auf 100 bis 300 Euro herabzusetzen.

 Verbraucherberaterin Elisabeth Elsner, Anwalt Thorsten Höft.

Verbraucherberaterin Elisabeth Elsner, Anwalt Thorsten Höft.

Foto: T.L.

"Meine 14-jährige Tochter hat bei einer Internetbörse 135 Musiktitel heruntergeladen. Dass so etwas illegal ist, ist ihr nicht in den Sinn gekommen", schilderte ein Vater seinen Fall Thorsten Höft, der die Krefelder Verbraucherzentrale anwaltlich berät. "Obwohl die Staatsanwaltschaft die Strafverfolgung einstellte, erhielt meine Tochter Post vom Anwalt, der 2100 Euro Schadenersatz forderte. Obendrauf schlug er noch sein Anwaltshonorar." Diese Höhe der Schadensersatzklage sei für ihn nicht nachvollziehbar. Neben den 40 Beratungsfällen für die Verbraucherzentrale hat Höft in den vergangenen zehn Monaten noch einmal die doppelte Zahl in seiner Kanzlei bearbeitet.

"Die Geldforderungen sind einfach zu hoch und für Außenstehende kaum nachzuvollziehen", sagt Elisabeth Elsner, die Leiterin der Krefelder Verbraucherzentrale. "Da es für dieses Gebiet noch keine einheitliche Rechtsprechung gibt, sollten sich betroffene Eltern beraten lassen und anwaltliche Hilfe annehmen."

Verbraucherzentrale Petersstraße 55, Telefon 29162.

(RP)
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