Krefeld Literaturpreis an Sascha Reh

Krefeld · Der Duisburger Schriftsteller ist gestern in der Mediothek für seinen Debütroman mit dem Niederrheinischen Literaturpreis ausgezeichnet worden. Die Jury lobte das Werk des 37-Jährigen: "Dieser Roman wirkt wie ein Meisterstück."

 "Mit dem Namen Sascha Reh gewinnt der Niederrheinische Literaturpreis der Stadt Krefeld noch an Reputation", sagte Oberbürgermeister Gregor Kathstede gestern bei der Preisverleihung in der Mediothek.

"Mit dem Namen Sascha Reh gewinnt der Niederrheinische Literaturpreis der Stadt Krefeld noch an Reputation", sagte Oberbürgermeister Gregor Kathstede gestern bei der Preisverleihung in der Mediothek.

Foto: Bastian Königs

Als Kulturdezernent Roland Schiffer dem Schriftsteller Sascha Reh ankündigte, dass er den "Niederrheinischen Literaturpreis" erhalten würde, bat er ihn um eins: In "irgendeiner Form" möge er auf die Preisverleihung reagieren. Das tat Reh: "Willkommen zu meiner ersten Dankesrede", sagte der Autor gestern am Podium in der Mediothek, "neben dieser Ehrung ist der größte Lohn das Schreiben selbst."

Wie es dazu kam, dass er nun "mit einem Bein darin angekommen ist" wohin er sich zu kommen gewünscht hatte, nämlich ein "öffentlich anerkannter Autor" zu sein, führte Reh in launiger Selbstreflexion aus. Sprach davon, dass er sich der Fülle an Literatur bewusst war, aber nicht mit dem Schreiben aufhörte, sondern mit dem Besuch von Buchhandlungen. Der Besuch der Buchmesse sei "gewerbliche Folter" für ihn gewesen, aber den Spaß am Schreiben habe er nicht verloren. Sein Dank galt nicht nur Freunden, Familie und dem Verlag, sondern auch der Stadt Krefeld und der Jury.

Für die trug Jens Dirksen als Vorsitzender die Laudatio vor: "Erstaunlich, dass es sich bei diesem Roman um ein Debüt handelt, er wirkt wie ein Meisterstück." Er sprach von der Umkehrung des "Anna-Karenina-Prinzips", das in der Geschichte über den "abgehalfterten Regie-Theater-Schauspieler" Lothar Lotmann und dessen Familie sichtbar wird. So etwas "wie eine durchgespielte Paar-Konstellation" ist geschildert, in der das "Scheitern zum Normalfall" wird. Liebe und Zufall spielen eine Rolle. "Aber kurz vor dem Happy End blendet der Roman ab", sagte Dirksen. Als einen "Kosmos an irdischen und niederrheinischen Schauplätzen" würdigte Dirksen den Roman und, auf den Titel anspielend: "Es gibt einen falschen Frühling im richtigen."

Urkunde und Geldpreis überreichte Oberbürgermeister Gregor Kathstede an Sascha Reh, nachdem er an jüngste Ereignisse erinnerte: "Das ist eine Verleihung, zu der die Hauptdarsteller gerne an den Niederrhein kommen." Den in Duisburg geborenen Preisträger würdigte er als "einen aus der Region, aber keineswegs regionalen Ranges". Eine "einzigartige Prägung" verleihe der "Schmelztiegel Niederrhein", mit dem Herzen bleibe man, wie der in Berlin lebende Reh, immer der Region verbunden.

Auch das Votum des Rates der Stadt Krefeld stehe hinter der Verleihung des Preises für ein Werk, dem "pures Lesevergnügen" und eine "meisterhaft verwirbelte" Geschichte attestiert werden. "Mit dem Namen Sascha Reh gewinnt der Niederrheinische Literaturpreis der Stadt Krefeld noch an Reputation", sagte Kathstede. Der Oberbürgermeister hatte auch registriert, dass die Musiker der Musikschule Krefeld – Markus Giesen (Piano), Sascha Kaminski (Bass), Michael Rolauffs (Drums) und Oliver Hirschegger (Saxophon) – zu Beginn der Feierstunde mit dem von Markus Giesen neu arrangierten "Satellite" auch ein ehemals preisverdächtiges Musikstück interpretierten. Das Quartett beendete nicht nur die Feierstunde, es begleitete auch noch den anschließenden Umtrunk und die Eintragungen ins Gästebuch.

(RP)
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