Krefeld Lauras erste Delfintherapie

Krefeld · Das Bockumer Königshaus Rolf und Christel Steiners hat für die kleine Laura während der dreijährigen Regentschaft Spendengelder gesammelt. Vor wenigen Wochen konnte das geistig behinderte Kind mit der Mutter nach Spanien fliegen – die Therapie hat ihr sehr geholfen.

Das Bockumer Königshaus Rolf und Christel Steiners hat für die kleine Laura während der dreijährigen Regentschaft Spendengelder gesammelt. Vor wenigen Wochen konnte das geistig behinderte Kind mit der Mutter nach Spanien fliegen — die Therapie hat ihr sehr geholfen.

Mit leuchtenden Augen und lustigem Zopf auf dem Kopf turnt Laura neben ihrer Mutter Melanie am großen Esstisch der fünfköpfigen Familie Schaap. "Jetzt setz dich mal hin", bittet die Mama. Die beiden Brüder Dominik (2) und Nico (6) schwirren um die große Schwester herum. Laura ist halbseitig gelähmt und kann nicht sprechen. "Sie versteht aber fast jedes Wort", sagt Melanie Schaap. Im Mutterleib erlitt das Mädchen einen Hirninfarkt, der zu ihrer Behinderung führte. Jede Nacht schläft sie im Bett der Eltern. "Wegen ihrer epileptischen Anfälle", erklärt die Mutter. Irgendwann las Melanie Schaap von der Delfintherapie, die Kindern wie Laura helfen kann. Durch ihren Bruder ging dieser Wunsch in Erfüllung.

"Auf Blumen verzichtet"

Als Mitglied im Bockumer Schützenverein machte er das Königshaus aus dem Jahr 2009 auf das Schicksal seiner Nichte aufmerk-sam. "Wir haben uns daraufhin entschlossen, auf Blumen zu verzichten und Spenden für Lauras Therapie zu sammeln", sagt Rolf Steiners, mit seiner Frau Christel Königspaar in Bockum. Rund 2.400 Euro kamen auf diesem Weg zusammen.

So durfte Laura im vergangenen Monat mit ihrer Mutter in den spa-nischen Ferienort Benidorm reisen und eine Woche im Tierpark Mundomar verbringen. "Am ersten Tag hat sie ununterbrochen geschrien, als sie ins Wasser zu den Delfinen sollte", blickt die Mutter zurück. Doch am nächsten Tag war Laura wie ausgewechselt. "Sie schwamm den Delfinen sogar entgegen", erzählt die 27-Jährige. Lauras Augen leuchten und sie nickt auf die Frage, ob Lea ihr Lieblingsdelfin war. Jeden Tag schwamm sie mit Hilfe eines Schwimmrings eine halbe Stunde durch das Becken und wurde dabei von dem Delfintrainer und Therapeuten Branko Weitzmann begleitet. Branko Weitzmann kümmert sich um die 15 Delfine, die in Mundomar seit 2001 zur Heilung erkrankter Kinder eingesetzt werden. Der Delfin dient dabei als Motivator.

"Vor Freude geweint"

"In dieser Woche verschwand Lauras Kontaktangst, sie ging auf die anderen zu, was ich von ihr bisher nicht kannte", berichtet Melanie Schaap. Der bewegendste Moment folgte zu Hause, als sie mit ihrer Tochter in der Badewanne saß: "Laura nahm sich einen Becher und trank das Badewasser — da habe ich vor Freude fast geweint." Denn seit ihrer Geburt wird Laura aufgrund ihrer eingeschränkten Mundmotorik über eine Magensonde mit Flüssigkeit versorgt. Ob sich Laura denn auch schon auf das Christkind freue? "Weihnachten können wir nicht feiern, auch Sankt Martin und Nikolaus nicht, da bekommt Laura Angst", sagt die Mutter. Allerdings freut sie sich auf ihre Delfine: In drei Jahren darf Laura ein weiteres Mal nach Mundomar.

(RP)
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