Krefeld Land ehrt Krefelder Retter mit Medaille

Krefeld · Der Krefelder Altenpfleger Dzhumber Kotchiyev ist von Landesminister Ralf Jäger mit der "Rettungsmedaille" ausgezeichnet worden, weil er im November 2010 eine Krefelder Seniorin in ihrer brennenden Wohnung gerettet hat.

 Dzhumber Kotchiyev (r.) mit NRW-Minister Ralf Jäger.

Dzhumber Kotchiyev (r.) mit NRW-Minister Ralf Jäger.

Foto: Staatskanzlei

39 Personen aus Nordrhein-Westfalen hat Ralf Jäger insgesamt auf der Zeche Zollverein in Essen ausgezeichnet, zwei weitere erhielten eine Öffentliche Belobigung. "Sie haben sich selbst in Gefahr begeben, um anderen in großer Not zu helfen. Mit ihrem Verhalten sind sie Vorbilder für uns alle. Und sie haben eine weit verbreitete Ansicht widerlegt — die Ansicht, dass sich heute jeder nur für sich selbst interessiere und für die Not des Anderen völlig unempfänglich sei", sagte Jäger.

Zum Retter wurde Dzhumber Kotchiyev am Mittag des 22. November 2010. Eine defekte Heizdecke setzte im Seniorenzentrum Wilmedyk das Bett einer Bewohnerin in Brand, die wegen einer Operation das Bett nicht ohne fremde Hilfe verlassen konnte. In höchster Not betätigte sie die Klingel. Als der alarmierte Altenpfleger Dzhumber Kotchiyev das Zimmer betrat, war es voll von dichtem, beißendem Rauch. Das Kopfteil des Bettes und ein Teil der Kleidung der hilflosen Seniorin hatten bereits Feuer gefangen. Sofort hob Dzhumber Kotchiyev die Frau aus dem Bett und trug sie aus dem Zimmer. Dann holte er aus einem Nebenzimmer eine Decke und versuchte, das Feuer zu ersticken. Von der Decke fallender Putz verletzte ihn am Kopf. Da er mit der Wolldecke das Feuer nicht löschen konnte, lief er in den Flur, um einen Feuerlöscher zu holen. Ein Handwerker aus dem Haus kam ihm zur Hilfe. Gemeinsam löschten die beiden Männer das Feuer.

Die verletzte Seniorin wurde von einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Sie überlebte ihre Verletzungen zunächst, ist aber inzwischen verstorben. Dzhumber Kotchiyev wurde bei seiner mutigen und beherzten Rettungstat ebenfalls verletzt und kam mit Verbrennungen und Schürfwunden am Kopf in ein Krankenhaus, wo er zwei Tage auf der Intensivstation bleiben musste.

(RP)
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