Krefeld KWM soll saniert werden

Krefeld · So einig waren sich die Fraktionen selten, wenn es um das Kaiser-Wilhelm-Museum ging: Das Haus am Karlsplatz soll saniert werden. Das ist Fazit der Sitzung des Kulturausschusses gestern Abend. Die CDU verabschiedete sich von der Idee ihres Fraktionsvorsitzenden, auf dem Theaterplatz ein neues Museum zu bauen. Das war ein eindeutiger Schulterschluss gegen die Idee vom Neubau auf dem Theaterplatz und gegen den Brief der Oberen Denkmalbehörde.

Der hatte in Fraktionen und Verwaltung für große Unruhe und Unverständnis gesorgt. "Wir haben die Planungen immer in enger Abstimmung mit der Unteren und der Oberen Denkmalbehörde geführt", sagte Kulturdezernent Roland Schneider. Monika Risse-Richter vom Hochbauamt bestätigte, sie habe mit der Verfasserin des Schreibens "noch am 16. Dezember gesprochen. Da waren die Treppe, der Dachanhebung und der Oberlichtsaal Thema". Heute soll in der Sitzung des Stadtrats geklärt werden, ob die Genehmigung des Amts bei der Unteren Denkmalbehörde vorliegt. "Wir halten fest an den Plänen des Architekten Brenne und werden weiter darauf achten, dass die 13,5 Millionen Euro nicht überschritten werden", sagte CDU-Sprecherin Stefanie Neukirchner. "Es darf keine Teuerung von außen dazu kommen." Die zeichnet sich auch nicht ab, erklärte Kulturdezernent Roland Schneider: "Wir können den Etat eindeutig einhalten".

Im Mai will die Verwaltung bekanntgeben, wo die Kunst und die Büros aus dem KWM während der Umbauzeit untergebracht werden. Seit Montag gibt es eine vierte Möglich, die "für eine Komplettanmietung geeignet sein könnte", sagte Schneider. Die werde derzeit geprüft. Bei den bisherigen drei Angeboten, die der Dezernent nicht nennen wollte, "um der Verwaltung eine bessere Verhandlungsposition zu sichern", sei ein Objekt "trotz mehrfacher Nachverhandlungen zu teuer", eines sei grundsätzlich geeignet, aber Miete und Einbauten seien noch zu verhandeln, und das dritte Angebot sei sogar ein Ort für Kunst und Verwaltung, bei dem auch der Transport übernommen werde.

Wenn das Museum auch am alten Standort bleibt, so sieht die CDU den Theaterplatz doch als "Platz der Kultur", wie Neukirchner sagte. "Der Platz braucht Möglichkeiten, etwas Neues entstehen zu lassen. Er bietet Potenziale ohne Ende bis zum Friedrichplatz." – Die Diskussionen über eine Änderung der Rechtsform für die Kunstmuseen ist in den Herbst verschoben worden. Bis dahin soll die Umwandlung des Theater in eine gGmbH umgesetzt sein.

(RP)
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