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Krefeld Kunstmuseen kaufen fünf Putten der US-Künstlerin Anne Chu

Krefeld · Die Kunstmuseen Krefeld haben fünf Putten der US-Künstlerin Anne Chu erworben, die zurzeit in der Ausstellung "Animula Vagula Blandula" in Haus Lange zu sehen sind.

 Die Künstlerin Anne Chu zusammen mit Dr. Martin Hentschel, Leiter der Kunstmuseen Krefeld, im Museum Haus Lange.

Die Künstlerin Anne Chu zusammen mit Dr. Martin Hentschel, Leiter der Kunstmuseen Krefeld, im Museum Haus Lange.

Foto: Stadt Krefeld

Die New Yorkerin (*1959) zeigt zum ersten Mal in einem deutschen Museum ihr Werk. Der Becher-Schüler, Volker Döhne, hat die Ausstellung in der von Ludwig Mies van der Rohe entworfenen Villa fotografiert. Seine Detail- und Raumaufnahmen sowie drei umfangreiche Texte über die Ausstellung und Anne Chu sind nun in einem Katalog im Kerber-Verlag erschienen.

Aufmerksam wurde Dr. Martin Henschel, Leiter der Krefelder Kunstmuseen, auf Anne Chu während eines Besuchs in New York durch die Künstlerin Kiki Smith. "Ich war sofort fasziniert von der Vielfalt ihrer skulpturalen Erfindungen und ihrem Mut, diverse Materialien innerhalb einer Figur zu verknüpfen", so Hentschel.

Auf Einladung der Kunstmuseen Krefeld besuchte Chu 2010 das Museum Haus Lange und von diesen Eindrücken ausgehend entwickelte sie einen eigenständigen Werkzyklus, der präzise auf das Haus zugeschnitten ist. In ihren Bildern und Skulpturen beschäftigt sie sich vorwiegend mit historischen Themen, wobei sie westliche und asiatische Kulturkreise in Dialog setzt. Im Zentrum der Ausstellung steht eine Gruppe von dreizehn schwebenden "Putti" aus glasierter Keramik.

Es ist eine Krefelder Besonderheit, dass Kataloge häufig erst während einer Ausstellung veröffentlicht werden. Die Wechselwirkung zwischen den Mies-van-der-Rohe-Villen, Haus Lange und Haus Esters, und den Kunstwerken fasziniert Künstler, weswegen sie Aufnahmen ihrer Ausstellung in den Mies-Häusern wünschen. "Es war sehr aufregend, in einem Mies-Haus zu arbeiten", meinte auch Anne Chu, die für eine Signierstunde und die Katalogpräsentation aus den USA nach Krefeld anreiste. Die Kunstmuseen Krefeld hatten ihr die Wahl zwischen den beiden Häusern für ihren Werkzyklus überlassen.

Sie habe sich letztlich für Haus Lange wegen der besseren Situation für ihre Figuren, dem sehr offenen Haus und dessen Interaktion mit der Natur entschieden, so die Künstlerin. "Das Licht hier ist einzigartig. Ein perfekter Platz für meine Arbeit", sagt Chu. Dieses Zusammenspiel zwischen Raum, Licht und Werk hat Volker Döhne in zahlreichen Detail- und Raumaufnahmen festgehalten. "Die Fotos zeigen etwas, was so nicht in der Ausstellung zu sehen ist. Die Fotografien von Volker Döhne zeigen einen anderen Blickwinkel, einen neuen Sehhorizont", so Hentschel.

Bei der Präsentation des Katalogs gab Henschel den Erwerb von fünf Arbeiten aus der aktuellen Ausstellung bekannt. "Wir haben die Putti eins bis fünf gekauft", so der Museumsleiter. "Es ist eine Mischung aus Ankauf und Geschenk", sagte Hentschel. Die Werkgruppe von Anne Chu könnte durchaus für sich allein stehen, sie ergänze aber auch die Sammlung.

Die Putten könnten beispielsweise mit Annunciation (2008) und Messenger IV (2008) von Kiki Smith kombiniert werden sowie mit einem Rokoko-Relief mit Putten. "Es wird sicherlich noch weitere Bezüge zu der Sammlung geben", so Henstchel. Der großformatige, 120 Seiten starke Katalog zur Ausstellung "Animula Vagula Blandula" von Anne Chu vermittelt auf etwa 70 Bildseiten ebenso detailliert wie eindrücklich die ungewöhnliche Skulpturen- und BilderinstalIation der New Yorker Künstlerin.

Das Buch (Deutsch/Englisch) mit Texten von Paul Bloodgood in Zusammenarbeit mit Oliver Karlin, Cornelia Butler und Ingrid Schaffner ist im Kerber Verlag, Bielefeld, erschienen und an der Museumskasse für 25 Euro (Buchhandelspreis 36 Euro) erhältlich. Die Ausstellung von Anne Chu endet am 7. April.

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