Krefeld Kunst in Krefelds Garten Eden

Krefeld · Der Botanische Garten im Schönwasserpark verwandelt sich an diesem Wochenende in ein Kunst-Paradies. 37 Künstler aus ganz Deutschland und den Niederlanden zeigen heute und morgen bei der 19. "Art of Eden" Kunst und Design für den Garten.

 Aus Polyester formt Harry Schroen, der aus der Nähe von Heerlen kommt, freie Objekte und Gartenbänke wie diese Erinnerung an Mondrian.

Aus Polyester formt Harry Schroen, der aus der Nähe von Heerlen kommt, freie Objekte und Gartenbänke wie diese Erinnerung an Mondrian.

Foto: TH. LAMMERTZ

4000 Besucher kamen im vergangenen Jahr. Heute eröffnet die "Art of Eden" im 19. Jahr wieder die Ausstellung von Kunst- und Design-Objekten im Botanischen Garten im Schönwasserpark. In diesem Jahr sind 37 Künstler aus ganz Deutschland und den Niederlanden angereist. Veranstalterin Irina Hölscher und Birgit Loy, Leiterin des Botanischen Gartens, hoffen mit den Künstlern auf schönes, trockenes Wetter.

 Holografische Installationen nennt der Düsseldorfer Künstler Reinhard Görs diese Stelen. Spiegeln sich die Farben in Wasser, erscheinen die Komplementärfarben.

Holografische Installationen nennt der Düsseldorfer Künstler Reinhard Görs diese Stelen. Spiegeln sich die Farben in Wasser, erscheinen die Komplementärfarben.

Foto: Lammertz, Thomas

Licht spielt gleich bei mehreren beteiligten Künstlern eine große Rolle. Ein "Sonnenfänger" ist René Hildebrand aus Augsburg. Er befestigt fluoreszierende Scheiben auf biegsamen Schwingstäben, die die Lichtenergie ganz ohne Energie einfangen und leuchten wie von selbst. Reinhard Görs ist über die Fotografie zur Holografie gekommen. Seine schmalen Gartenstelen aus beschichten Aluminiumlegierungen, wie sie sonst im Flugzeugbau verwandt werden, reflektieren in Regenbogenfarben, wenn die Sonne auf sie scheint. Die Kinderkrebsklinik in Essen hat eine seiner Stelen im Grünstreifen vor der Station aufgestellt, die Ärzte sind sehr davon angetan, wenn der Regenbogen durch die Zimmer der Kinder wandert.

Mobile Stelen stellt Klaus Berschens aus dem Westerwald vor. In seine Eichenstämme schneidet er Kerben und Muster, bemalt sie und überzieht alles mit Harz, fast so, als wolle er die Wunden wieder schließen. Und über Nacht kann man seine bunte Gartenstele auch mit hinein ins Zimmer nehmen. Auf ihren frechen Keramik-Frauen wird die Niederländerin Bernadette te Wierik sicher nicht sitzenbleiben. Ihr Landsmann Harry Schroen hat seine Firma mit 60 Mitarbeitern verkauft und macht nur noch, was er schön findet und ihm Spaß macht. Aus Polyester, wie es auch im Schiffsbau verwandt wird, formt er Bänke und abstrakte Objekte, "die die anderen nicht haben". Die Steinbildhauerin Uta Schade aus der Nähe von Kaiserslautern kommt seit vielen Jahren nach Krefeld. Aus ihrem Transporter packte sie gestern kleine Tierfiguren auf Stecken bis hin zu großen abstrakten Plastiken wie die "Hingabe", die auch preislich von 25 bis 3300 Euro den Rahmen für "Art of Eden" abstecken.

Frank Oberste-Lehn war Assistent von Tony Cragg, heute Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, dann Ergotherapeut — und ist jetzt selber kreativ. Er steuert etwa einen Sessel aus einem Stamm bei. Auch Gerd Blum zeigt innovative Gartenmöbel, auf denen man sitzen und schaukeln kann. Veranstalterin Irina Hölscher findet die Mischung aus Kunst und Design geglückt. Alle Ausstellungsstücke sind Unikate, die jeden Garten in ein Paradies verwandeln.

(RP/rl)
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