Krefeld Kummerbuben und ihre Ode an "Dicki Meitschi"

Krefeld · Für die Kummerbuben aus Bern ist Krefeld nicht irgendeine Stadt - vor fünf Jahren spielten sie hier ihren ersten Auftritt in Deutschland überhaupt. Der wurde damals vom Publikum so euphorisch gefeiert, dass die Band am Donnerstag abermals in Krefeld gastierte. Rumpelrock, Ska, Polka, Chanson - kaum ein Stil, den das Schweizer Sextett nicht beherrscht. Einzigartig aber ist diese Musik besonders deshalb, weil Sänger Simon Jäggi in Schwyzerdütsch singt. Ein Umstand, der zwar für das Krefelder Publikum zu mancherlei Verständnisproblemen führte, den Sänger aber vor jedem Lied in einen intensiven Dialog mit dem Publikum treten ließ.

 Simon Jäggi ist Sänger der Kummerbuben. Sie spielten auf der Kulturrampe.

Simon Jäggi ist Sänger der Kummerbuben. Sie spielten auf der Kulturrampe.

Foto: T. Hüberli

"Dicki Meitschi" heißt das neue Werk der Kummerbuben - auf Hochdeutsch übersetzt: "Dicke Mädchen". Als Hymne auf die Andersartigkeit soll der titelgebende Track verstanden werden. Die Krefelder Besucher jedenfalls verstanden die Idee - sie tanzten zum Ende wild, sie applaudierten, sie holten die Truppe zweimal wieder auf die Bühne. Zuvor hatten die Kummerbuben alles gespielt, was ihr Repertoire hergibt - vom Debüt "Liebi und anderi Verbrächi" über das famose Zweitwerk "Schattehang", auf dem Schweizer Volkslieder neu interpretiert werden, das Album "Weidwund" bis zum Neuling, auf dem die Kummerbuben so eingängig wie nie klingen: Akustikgitarre, Bläser - fast schon Pop ist das. Die ewige Karrierebremse wird die Sprache bleiben, das hat auch Simon Jäggi erkannt. Abrücken vom Schwyzerdütsch werde er nicht.

Die Kummerbuben bleiben die etwas andere Band - und deshalb in Krefeld immer herzlich willkommen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort