Krefeld Kulturrampe präsentiert laute Frauen aus Japan

Krefeld · Sie stülpen jede Musikschublade auf den Kopf und bedienen sich dann gezielt aus dem großen Stilmix-Haufen. Ihr Name ist kaum auszusprechen und für Europäer erklärungsbedürftig.

Die Kulturrampe betreibt also musikalische Entwicklungshilfe, wenn sie am Donnerstag, 5. Februar, "Nisennenmondai" präsentiert: drei Rockladys aus Japan, die so ziemlich alles machen - außer singen.

"Nisennenmondai ist die japanische Bezeichnung für den Milleniums-Computer-Fehler und seit 1999 auch der Name des Noise-Rock Trios aus Tokio", lässt Kulturrampenchef Wolfgang "Pille" Peerlings wissen. Masako Takada (Gitarre, Keyboards), Sayaka Himeno (Schlagzeug) und Yuri Zaikawa (Bass) sehen aus wie adrette Schulmädchen, aber sie mixen wild Stile zusammen, die nicht jeder beim ersten Hören unter einen Hut bekommt.

Post-Punk und Techno, Minimal und Krautrock, House und Disco. "Noise Rock" nennen sie das Resultat, das bei namhaften Festivals - Roskilde, Sonar, Moers - bereits Hörern den Kopf verdreht hat. Ihre Musik baut sich langsam auf, wird vom perligen Lauf zum tosenden Wasserfall. Und er muss immer tanzbar sein und clubtauglich.

Die drei Musikerinnen haben sich 1999 in einem Club in Tokio getroffen, in der Näher ihrer Universität, und kurzerhand die Band gegründet. Anfangs haben sie ihre Musik unter dem eigenen Label veröffentlicht.

Doch der Erfolg kam rasch: 2004 und 2005 ging das Trio bereits auf große USA-Tournee. 2011 schickten die Musikerinnen sich an, Europa mit einer großen Tour zu erobern. Und dabei haben die zierlichen Japanerinnen schon manchen breitschultrigen Rocker ziemlich dünn wirken lassen. "Sie werden auch Stücke ihres in Kürze erscheinenden Album "souzousuruneji" präsentieren", sagt Peerlings.

Als Support ist in der Kulturrampe das Byggesett Orchestra zu hören. Das Duo aus Mönchengladbach und Krefeld - Georg Sehrbrock (Keyboards/Electronics) und Peter Körfer (Gitarre/Keyboards/Electronics) - steht ebenfalls für hypnotische Klangwelten. Karten kosten im Vorverkauf 10 Euro.

Konzert Donnerstag, 5. Februar, 20.30 Uhr, Kulturrampe im Großmarkt, Oppumer Straße 175

(ped)
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