Theater Krefeld Warum Beethoven als Ballett-Held bejubelt wird
Krefeld · Tipp zum Wochenende: Der gefeierte Ballettabend „Beethoven!“ steht wieder auf dem Theaterspielplan. Der Maestro taucht in drei Gestalten auf - verkörpert einem Schauspieler, einem Musiker und einem Tänzer.
Dass Ludwig van Beethoven ein großer Tänzer war, ist nicht überliefert. Und Ballett mag einem schon gar nicht einfallen, wenn wir die Bildnisse anschauen, die von ihm überliefert sind: wilde Mähne, zorniger Blick, hängende Mundwinkel. Und doch ist es gerade ein Ballett, das den Genius auf sensibelste Weise ehrt: Zum 250. Geburtstag Beethovens 2020 hat Ballettchef Robert North eine Choreografie entwickelt, die nicht die biografischen Daten des Komponisten abfeiert, sondern sich seiner Persönlichkeit nähert. Bei der Premiere ist „Beethoven!“ so begeistert bejubelt worden, dass der Ballettabend derzeit wieder auf der Krefelder Bühne zu sehen ist.
North hat sich dem Maestro pfiffig genähert. Die Geschichte beginnt 1827 mit dem Begräbnis Beethovens. 20.000 Menschen sollen im Trauerzug mitgegangen sein. Da taucht er plötzlich auf: „Nein Freunde“, ruft er. „Auf ewig müsst ihr mich ertragen. Ich trotze der Sterblichkeit.“ Das tut er. Zu diesem Beethoven, von Michael Grosse verkörpert, gesellt sich ein zweiter: der Pianist André Parfenov. Und aus dem Sarg krabbelt ein dritter hervor: der Tänzer Alessandro Borghesani. Mit drei Darstellern unterschiedlichen Alters, mit den Mitteln von Sprache, Musik und Tanz öffnet sich ein opulenter Bilderreigen, der das Publikum ins Beethoven-Universum kickt. Unbedingt sehenswert. Die nächsten Termine: 24. April, 11., 26. Mai, 7., 19. Juni. Kartentelefon 02151 805125.