Puccini-Oper in Krefeld Warum man bei Madama Butterfly weinen darf

Krefeld · Das Frauenbild in Puccinis Oper „Madama Butterfly“ ist heute unspielar. Die Musik aber eine geballte Ladung Emotion. Die Regisseurinnen Beverly und Rebecca Blankenship versuchen den Spagat.

 Eine Szene von den Proben zu „Madama Butterfly“ mit  Yibao Chen in der Titelrolle.

Eine Szene von den Proben zu „Madama Butterfly“ mit Yibao Chen in der Titelrolle.

Foto: Matthias Stutte

Pinkerton ist der vielleicht kläglichste Protagonist in der Opernwelt. Cho-Cho-San, genannt Butterfly, eine der tragischsten weiblichen Figuren. Beide entstammen einer Zeit, in der Japan für Europäer exotisch war, ein Marineoffizier im Hafen von Nagasaki für kleines Geld auf 999 Jahre ein Häuschen erwerben konnte - samt einer Geisha, die ihm zu Diensten war. Ihre Geschichte geht ans Herz. Die Musik von Giacomo Puccini treibt Wasser in die Tränenkanäle. Aber kann man die Oper (im Jahr 1900 verortet), in der es um Menschenhandel geht, in der ein 15-jähriges Mädchen verkauft wird, im Jahr 2023 guten Gewissens inszenieren? Die Schwestern Beverly und Rebecca Blankenship haben sich viele Gedanken darüber gemacht. Ihre Inszenierung von „Madama Butterfly“ hat am Karsamstag Premiere. Sie spielt in der Gegenwart.