Erfolgreiche Beuys-Ausstellung in Krefeld Leihgeber schenken dem Museum Fotografien von Beuys

Krefeld · Die Ausstellungen zum Beuys-Jubiläumsjahr waren ein großer Erfolg bei Fachwelt und Publikum . Trotz Corona-Beschränkungen kamen viel mehr Besucher als erwartet. Darum schenken Künstler jetzt ihre Arbeiten der Sammlung.

 Kuratorin und Beuys-Expertin Magdalena Holzhey in der Ausstellung „Beuys und Duchamp“ mit dem Beuys-Handbuch, an dem sie mitgewirkt hat.

Kuratorin und Beuys-Expertin Magdalena Holzhey in der Ausstellung „Beuys und Duchamp“ mit dem Beuys-Handbuch, an dem sie mitgewirkt hat.

Foto: Stadt Krefeld/Dirk Jochmann

Die Kunstmuseen gehen mit mehr Beuys aus dem Jubiläumsjahr als sie  eingestiegen sind. Denn nach dem Ende der großen Ausstellung um Jospeh Beuys und Marcel Duchamp bleiben einige Leihgaben als Schenkungen in Krefeld.

Der New Yorker Galerist Achim Moeller überlässt dem Museum eine berühmte Porträtfotografie Marcel Duchamps von Victor Obsatz. Und auch weitere Leihgeber  schenken  Fotoarbeiten an die Sammlung. Beuys-Fotografie-Serien bekommen die Kunstmuseen von der Kölnerin Anita Kloten, die unter anderem an der Düsseldorfer Fotoschule bei Bernd Becher studiert hat, und von Angelika Platen: Die 80-Jährige lebt  in Südfarnkreich und Berlin und ist  für ihre Künstlerporträts berühmt. Früher leitete sie die Galerie Gunter Sachs.  Sie hatte Simar Polke, Gerhard Richter, Blinky Palermo und Andy Warhol vor der Kamera - und eben Beuys. Peter Schata, langjähriger Wegbegleiter  von Beuys,  überlässt dem Museum seine Aufnahmen von Beuys‘ Kasseler Installation „Honigpumpe am Arbeitsplatz“.

„Wir freuen uns sehr über dieses Vertrauen. Insgesamt hat das Jahr dazu beigetragen, die Bedeutung Krefelds und des Museums zu stärken, der nicht nur für die Beuys-Forschung unverzichtbar ist, sondern von dem auch Impulse für neue Fragestellungen ausgehen“, sagt Museumsleiterin Katia Baudin.

Denn die Ausstellung ist von der Fachwelt als eine der besten im Beuys-Jahr bewertet worden. Auch beim Publikum war sie ein Erfolg, „trotz der als so schwer zugänglich geltenden Künstler“, sagt Kuratorin und Sammlungskustodin Magdalena Holzhey. Und trotz der Einschränkungen durch die Pandemie. So wurden innerhalb von dreieinhalb Monaten mehr als 5.000 Besucher gezählt, darunter 700 Schüler. Die vorhergehende Ausstellung „Kunst = Mensch. Joseph Beuys in Krefeld“,   die wegen der Pandemie weitgehend geschlossen war, haben rund 1.500 Besucher gesehen. Bis zum 20. März verlängert ist „Mensch Natur Politik“ in den Häusern Lange und Esters. Dort sind bisher 2.500 Menschen gewesen. „Wir sind sehr glücklich über das anhaltende Interesse und die einhellige Begeisterung, auch angesichts einer Situation, in der nach wie vor Unsicherheit, Zurückhaltung und Einschränkungen herrschen und wir gar keine Erwartungen haben konnten“, resümiert Baudin.

Das Begleitprogramm sei fast immer ausgebucht gewesen – sowohl die Konzerte und Vorträge als Führungen und Workshops. Beliebt war das  „Beuys-Labor“, und der aufwendig gestaltete Katalog war im Museum bereits vor Ausstellungsende vergriffen, so dass Exemplare der Verlagsausgabe nachgekauft werden mussten.

In den Villen ist Beuys noch weiterhin erlebbar - nicht mit seinen eigenen Werken, sondern im Spiegel der Kunst, mit Blick auf das zeithistorischen Umfeld, in dem seine Kunst ab den 1960erJahren entstand.  Die Weggefährten Klaus Rinke, Abraham David Christian und Jannis Kounellis sind im Haus Lange zu sehen, ebenso Künstler, auf die Beuys sich bezog, wie Eva Hesse und Robert Morris. Und seine Schüler Imi Knoebel, Blinky Palermo, Felix Droese und Reiner Ruthenbeck. Haus Esters gehört der jüngeren Generation: Miroslaw Balka, Jana Sterbak, Kiki Smith.

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