Kunstausleihe in Krefeld Bildertausch in der Artothek

Krefeld · Die Künstlerinnen und Künstler wechseln sukzessive ihre Werke. Den Anfang macht André Schweers. Er zeigt reliefartige Papierarbeiten - quasi Notizen von seinen Reisen.

 Diese vier Bilder von Andre Schweers sind neu in der Artothek: Die Papierarbeiten sind quasi Notizen von seinen Reisen.

Diese vier Bilder von Andre Schweers sind neu in der Artothek: Die Papierarbeiten sind quasi Notizen von seinen Reisen.

Foto: GKK

(ped) Nichts ist beständiger als der Wechsel. Das gilt auch in der Artothek. In der Krefelder Kunstausleihe tauschen die Künstlerinnen und Künstler jetzt ihre bisherigen gegen neue Werke aus. „Wir präsentieren die neu eingetroffenen Werke der Öffentlichkeit und stellen gleichzeitig die dahinter stehenden Künstlerinnnen und Künstler mit ihrer Arbeitsweise vor“, sagt Brigitta Heidtmann, Leiterin der Artothek der GKK (Gemeinschaft Krefelder Künstler).

In der Artothek haben Interessierte die Möglichkeit, Bilder, Fotografien, Zeichnungen und Objekte für eine bestimmte Zeit, in der Regel drei Monate, auszuleihen und ihre Wirkung in den eigenen vier Wäden zu testen. 

Der erste Künstler ist André Schweers, der 2020 die künstlerische Leitung der Galerie Peschkenhaus in Moers übernommen hat und auch ein Atelier im Duisburger Atelierhaus Goldstraße hat.

Die Formate sind fix: vier  Werke  à 40 x 50 Zentimeter. Sie sind im Papierguss-Verfahren hergestellt und werden im Objektrahmen präsentiert: Sie heißen „Cambous V“,. „Cambous VI“, „Cumuli X“ und „Traces VII“ und stammen aus den Jahren 2011 bis 2012.

Sein Werk beschreibt Heidtmann so: „Unter Einbeziehung von Materialien wie Paraffin und Pigmenten gestaltet der Plastiker André Schweers seine reliefartigen Objekte im Wesentlichen mit Papiermasse. Lineare Strukturen in seinen Arbeiten symbolisieren eine Schrift, die nicht lesbar ist, die aber, eingebettet in der Farbigkeit des Umraums, die Assoziation alter Texte und Bücher vermittelt.“

Schweers arbeitet seriell. Seine Titel nehmen Begriffe aus der Archäologie, der Archivierung oder der Bibliographie auf, um die Fantasie auf Material und tieferen Sinn zu lenken.

 Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf, das Lehmbruck Museum in Duisburg und das Musée des Beaux Arts in Tours haben Werke von Schweers in ihrer Sammblung, ebenso ist er vertreten in der Landessammlung NRW und im Düsseldorfer Landtag.

Schweers ist 1963 in Mühlheim geboren und hat in Duisburg Kunst mit Schwerpunkt Bildhauerei bei Kurt Sandweg und Geografie an der Universität Duisburg studiert. Er hat an archäologischen Ausgrabungsstätten in Italien, Griechenland, der Türkei und Frankreich gearbeitet und leitet die Papierwerkstatt im Fachbereich Kunst der Universität Duisburg. Seine ab 2001 entstandenen Arbeiten, die Schweers unter dem Titel „Traces“ (frz. Spuren) zur Serie zusammengefasst hat, tragen die Namen der Orte, an denen er sie entworfen hat: zum Beispiel „Le Puy“ (2002, Frankreich), „Kreta“ (2006, Griechenland) oder „Eze“ (2006, Türkei). Schweers bezeichnet sie auch als „plastische Aufzeichnungen“. Diese Werke charakterisieren auf Landschaftsphysiognomien verweisende Rillen- und Reliefstrukturen, die sich im künstlerischen Arbeitsprozess vom buchstäblichen Natur-‚Eindruck’ zu visualisierten ‚mental maps’ transformiert haben. Es sind quasi Reisenotizen, die sich in der Serie zu einer Route verbinden lassen. „Inzwischen kombiniert Schweers die Traces zu Gruppen, die in der Synthese als Atlas oder Abbild seines künstlerischen Kosmos verstanden werden können“, so Heidtmann.

Info www.gkk-ev.de/artothek

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