Demnächst in Krefeld Sinfoniker spielen Tschaikowskis  Pathétique

Krefeld · Im nächsten Sinfoniekonzert tritt die international gefragte Violinistin Alena Baeva auf. Sie interpretiert ein wenig bekanntes Werk von Mieczyslaw Karlowitz. Es wird eine Entdeckung für Musikliebhaber.

 Alena Baeva ist Gastsolistin im kommenden Sinfoniekonzert.

Alena Baeva ist Gastsolistin im kommenden Sinfoniekonzert.

Foto: Vladimir Shirokov

Viele Musikfreunde werden sich noch an das Sinfoniekonzert im Mai 2019 erinnern, als die junge Geigerin Alena Baeva das Violinkonzert von Antonin Dvorak – ob seiner Schwierigkeit von vielen ihrer Kolleginnen und Kollegen gemieden - glanzvoll zur Aufführung brachte. Nun kommt die 1985 in Kasachstan geborene Künstlerin, die inzwischen international begehrt ist, wieder an den Niederrhein. Für die Konzerte am 5. und 8. April im Seidenweberhaus bringt sie ein wenig bekanntes Werk mit: das Violinkonzert A-Dur op.8, das der gebürtige Pole Mieczyslaw Karlowitz 1902 komponierte.

Das dreisätzige, der Spätromantik verpflichtete Opus kann seine Vorbilder Richard Wagner, Richard Strauss und Peter Tschaikowsky nicht verleugnen – auch polnisch- nationale Melodien scheinen zuweilen durch. Karlowitz, der zeitweilig in Berlin lebte, hinterließ ein kleines, aber beachtenswertes Oeuvre, darunter die Sinfonie „Wiedergeburt“ und sechs Sinfonische Dichtungen. Sie weisen ihn als eines der vielversprechendsten Talente der polnischen Musikgeschichte aus. Im Alter von nur 32 Jahren wurde er Opfer seiner Leidenschaft für Skitouren – eine Lawine begrub ihn.

Peter Tschaikowskys letzte Sinfonie Nr.6, h-Moll, op. 74, die so genannte Pathétique, folgt nach der Pause. Nur neun Tage nach der Uraufführung dieses Werkes mit der betont melancholischen Grundhaltung starb der Komponist unter bis heute nicht vollständig geklärten Umständen. Das eindrückliche Tongemälde steht in der „Todestonart“ h-Moll, und sein Ende lässt bittere Resignation erahnen. Doch immer wieder erscheinen im Laufe der vier Sätze auch Phasen der Ruhe, der Entspannung und der Lebensbejahung. Vielleicht ist es diese Ambivalenz, die die „Pathétique“ zu Tschaikowskys beliebtester Sinfonie werden ließ.  Die Niederrheinischen Sinfoniker dirigiert Generalmusikdirektor Mihkel Kütson.

Termine Dienstag, 5., und Freitag, 8. April, jeweils 20 Uhr im Seidenweberhaus. Dienstag ist um 19.15 Uhr eine Konzerteinführung im Foyer, Freitag,19 Uhr, ein Debütkonzert der Preisträger von Jugend musiziert im Vortragssaal 2

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