Krefelder Traditionskabarett Die Krähen auf „kreativer Therapietour“

Krefeld · Am 28. Oktober beginnt die diesjährige Tour der bekannten Krefelder Kabarett-Truppe, die sich 2021 erstmals in neuer Formation präsentiert hat. Einmal mehr wird der Reinerlös der Auftritte gespendet. Das Programm heißt „Krähloaded“.

 Udo Paniczek, Günter Nuth, Bernhard Schauws, Mick Schneiders (v.l. o.), Bettina Deudon, Peter Gronsfeld, Christopher Neumann, Jaqueline Kraatz (u.).

Udo Paniczek, Günter Nuth, Bernhard Schauws, Mick Schneiders (v.l. o.), Bettina Deudon, Peter Gronsfeld, Christopher Neumann, Jaqueline Kraatz (u.).

Foto: Krähen

(bk) Die Rückkehr der Krähen wir fortgesetzt. Nach dem gefeierten Start der Tour „Krähloaded“ im vergangenen Jahr in der Maria-Montessori-Schule gibt es auch in diesem Jahr wieder unterhaltsame Abende mit dem gemeinnützigen Traditionskabarett. Die erste Vorstellung der „kreativen Therapietour“ im Stadtwaldhaus ist bereits am 28. Oktober.

Von Klaviermusik begleiteter Gesang erklingt. Es sind die Krefelder Krähen, die eifrig an Texten und Songs für ihr diesjähriges Kabarettprogramm feilen. „Alles wird anders“ heißt der Eröffnungssong, der direkt erkennen lässt, worum es geht. Weiter heißt es: „Neue Bühne, neue Truppe, neues Startprogramm, das ist die Kräh-Evolution!“ Dies weist auf das neue, im letzten Jahr eigens für die „Krähen“ in den Krefelder Theaterwerkstätten erschaffene Bühnenbild hin, auf ein zur Hälfte neu besetztes Ensemble und auf einen neu kreierten Programmablauf.

Krähenchef Peter Gronsfeld erklärt es so: „Wir fangen die aktuelle Stimmung in Land und Region ein, und übertragen sie dann ins typisch Niederrheinische. Aktuell spiegelt sich diese Stimmung im Generalaufbruch in eine neue Ära ohne Pandemie, ohne Merkel und vor allem ohne Königin wider.“ Letztere spielen im Programm jedoch nur eine untergeordnete Rolle.

Udo Paniczek, Bernhard Schauws, Jaqueline Kraatz (v.l.) sind im Programm „Krähloaded“ als Touristen unterwegs. Die erste Vorführung ist am 28. Oktober im Stadtwaldhaus.

Udo Paniczek, Bernhard Schauws, Jaqueline Kraatz (v.l.) sind im Programm „Krähloaded“ als Touristen unterwegs. Die erste Vorführung ist am 28. Oktober im Stadtwaldhaus.

Foto: Krähen

Im Fokus stehe die Suche nach dem neuen Selbst. Beispielsweise sucht der fiktive Bürgermeister Müller-Mochtjern nach neuen und alten, echt-krefelder Schildbürgerstreichen zur Fördergeldvernichtung. „Die Recherche dazu war leider denkbar einfach“, lacht Udo Paniczek. „Wie viele wahnwitzige Fehler bei städtischen Großinvestitionen möglich sind, ohne dass dabei die Verantwortlichen ihre Jobs verlieren, ist eigentlich tottraurig. Aber wir lachen lieber drüber!“

Auch gerät die ewige Hausfrau Gerda Notteboom in eine Lebenskrise, als ihr Mann Willi eine Reise zum Mars gewinnt. Ihre Suche zum Glück führt sie über die Suche nach einem Haustier bis hin zum Pilgerpfad nach Spanien. Im Zeichen des Glaubens stehen auch zwei katholische Würdenträger, die nach wortwörtlich unorthodoxen Methoden suchen, Menschen zum Besseren, aber vor allem zum Befüllen der Kirchenkassen zu führen. Echte und falsche Affen, Papageien, Marsmenschen und eine überforderte Neurosentherapie suchen ebenfalls nach ihrem Platz in der neuen Zeit im musikalischen und spielfreudigen Programm „Krähloaded“.

 Eine Szene aus dem neuen Programm mit Christopher Neumann, Bernhard Schauws, Udo Paniczek, Bettina Deudon (v.l.).

Eine Szene aus dem neuen Programm mit Christopher Neumann, Bernhard Schauws, Udo Paniczek, Bettina Deudon (v.l.).

Foto: Krähen

„Das veränderte Ensemble versucht auch durch die Abwechslung von schnellem Szenenspiel und gediegenen Dialogen, eine jüngere Zuschauergeneration ins Krähenboot zu holen,“ erklärt Gronsfeld das Konzept und fügt an: „Aber gleichzeitig sind wir natürlich bedacht, die Stammzuschauer nicht zu verlieren.“ Manager Philipp Schmitz sagt: „Wir sind sehr zuversichtlich, dass diese Gratwanderung auch in diesem Jahr gut funktionieren wird und wir den Rückenwind des letztjährigen Erfolges in der damals noch viel schwierigeren Pandemiesituation mitnehmen können.“

Dies sei immens wichtig, um nach den mauen Coronajahren wieder genügend Hilfsspenden generieren zu können. Bekanntlich spenden die Krähen sämtliche Reinerlöse ihrer Auftritte seit jeher für gute Zwecke und sind damit auch im caritativen Bereich eine wichtige Säule in Krefeld. „Je mehr Menschen also zu unseren Veranstaltungen kommen, umso mehr können wir in leider immer schwieriger werdenden Zeiten für Hilfsbedürftige tun,“ so Schmitz.

Im vergangenen Jahr finanzierten und organisierten die Krähen zum Beispiel gemeinsam mit anderen engagierten Helfern einen Hilfstransport an die Ukrainische Grenze (wir berichteten) und konnten über 70 Personen den Transport nach Deutschland und deren Unterbringung ermöglichen. „Aber auch im Kleinen wurden im Laufe der über dreißigjährigen Krähengeschichte -zig Projekte initiiert und unterstützt,“ sagt Udo Paniczek und Gronsfeld ergänzt: „Genau das macht unser Krähentun so einzigartig. Wir haben enormen Spaß auf der Bühne, die Zuschauer genießen es und helfen damit anderen Menschen, die gerade leider weniger zu lachen haben. Was gibt es besseres?“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort