Museumspädagogik in Krefeld Im Beuys-Labor dürfen Schüler experimentieren

Krefeld · Im Studio 2 des Kaiser-Wilhelm-Museums können junge Leute kreativ werden. Zur großen „Beuys & Duchamp“-Ausstellung gibt es ein umfangreiches museumspädagogisches Rahmenprogramm. Und da geht es auch ans Fett.

 Das Herz des Studio 2 ist das Beuys-Labor. Hände in die Handschuhe und dann Lostasten

Das Herz des Studio 2 ist das Beuys-Labor. Hände in die Handschuhe und dann Lostasten

Foto: Petra Diederichs

(ped) Fett und Filz verführen geradezu zum Anfassen. Und das ist im Museum in diesen Fällen erlaubt. Zur Ausstellung „Beuys & Duchamp. Künstler der Zukunft“ im Kaiser-Wilhelm-Museum gibt es das umfangreiche Vermittlungsprogramm „Alles unter einem Hut“ – gefördert von der Art Mentor Foundation Lucerne.

Das Herz des Programms  ist das Studio 2. Neben den klassischen Vermittlungsformaten wie Führungen, Workshops, Vorträgen und Konzerten können (nicht nur) junge Leute hier  mit dem künstlerischen Gedankenwerkzeug von Beuys und Duchamp experimentieren. Hier steht das Beuys-Labor, eine interaktive Installation. Wer seine Hände in die Gummihandschuhe schiebt, kann Fett  und andere Beuys-Materialien ertasten. Aus verschiedenen Werkstoffen lassen sich Exponate erstellen, die quasi eine eigene „Barraque“ bilden - wie in den Beuys-Räumen des KWM. Zentrale Sätze - plakativ an die Wände gehängt - vermitteln den Denkkosmos des Künstlers.

 Das Beuys-Zitat hängt im Studio 2 des KWM

Das Beuys-Zitat hängt im Studio 2 des KWM

Foto: Petra Diederichs

Das Vermittlungsprogramm für Schulen ist interdisziplinär angelegt und beachtet auch übergreifende Themen, insbesondere der Naturwissenschaft und der Soziologie. „Unser Museumspädagoge Thomas Janzen hat mit seinem Team eine Forscherinstallation entwickelt, an der wir Materialien mit allen Sinnen erfahren können“, so Museumsleiterin Katia Baudin. „Das Beuys-Labor ist zudem ein Ort der Kommunikation: der Analyse und der Auseinandersetzung, des Widerspruchs und des Verstehens.“ Dazu erläutert Thomas Janzen: „Wir wollen das Studio 2 nicht nur als Forscherlabor nutzen, sondern auch als Kommunikationsstudio. So ist zum Beispiel auch die Vor- und Nachbesprechung eines Schulklassenbesuchs per Videokonferenz möglich“. Die Kunstsachverständigen des Museums können so über Online-Diskussionen Inhalte und Ergebnisse, Meinungen und Reizthesen durch die Mauern des Hauses nach draußen bringen.

Zur Ausstellung „Beuys & Duchamp“ finden außerdem Programme für Schulen und Kindertageseinrichtungen, Familienevents sowie besondere Dialogführungen mit Experten verschiedener Fachrichtungen statt. Dialog und Teilhabe stehen im Vordergrund des gesamten Programms, um die Kunst von Beuys und Duchamp in einen gesellschaftlichen Kontext einzubetten. In den kommenden Wochen gibt es unter anderem regelmäßige Führungen sonntags um 11.30 Uhr im Kaiser-Wilhelm-Museum und um 14.30 Uhr in den Häusern Esters und Lange. Einmal im Monat sind Interessierte freitags zu einer Dialogführung eingeladen. Zudem finden mittwochs von 13.15 bis 13.45 Uhr im KWM Kurzführungen zu Werkgegenüberstellungen statt wie auch eine Online-Führung um 17 Uhr. Speziell an Lehrkräfte richtet sich eine  Führung am Dienstag, 9. November, um 17 Uhr in den Häusern Esters und Lange. 

Anmeldungen zu Führungen, Workshops und Veranstaltungen per E-Mail an servicekunstmuseen@krefeld.de oder unter Telefon 02151 97558137.

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