Skulpturen von Lehmbruck und Kolbe Ausstellung aus den Kunstmuseen Krefeld in Berlin

Krefeld · Kuratorin Dr. Sylvia Martin hat in Haus Lange zentrale Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck und Georg Kolbe gezeigt - die Ausstellung ist jetzt im Georg-Kolbe-Museum zu sehen.

 Ein Eindruck der Ausstellung in Berlin.

Ein Eindruck der Ausstellung in Berlin.

Foto: Georg-Kolbe-Museum

(RP) Das Georg-Kolbe-Museum in Berlin zeigt die Ausstellung „Künstliche Biotope. Lehmbruck, Kolbe, Mies van der Rohe und Anne Duk Hee Jordan“, die in Zusammenarbeit mit den Krefelder Kunstmuseen konzipiert wurde. Bereits im vergangenen Frühjahr präsentierte Kuratorin Dr. Sylvia Martin, stellvertretende Museumsleiterin, in Haus Lange an der Wilhelmshofallee zentrale Skulpturen von Wilhelm Lehmbruck und Georg Kolbe.

Wie die von Architekt Ludwig Mies van der Rohe entworfene Krefelder Bauhaus-Villa wurde auch das heutige Georg-Kolbe-Museum 1927 als Wohn- und Atelierhaus in Berlin gebaut. Die enge Verbindung von Natur und Architektur verbindet so beide Orte, die durch die Ausstellung selbst zu einem künstlichen Biotop transformieren, in denen Architektur, Natur und Skulptur zu einer Lebensgemeinschaft zusammenkommen.

Mies van der Rohe hat Arbeiten von Lehmbruck und Kolbe immer wieder in seine Gebäude integriert. „Der Morgen“ von Georg Kolbe erweitert in Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon von 1928/1929 den strengen kubischen Bau um ein menschliches Maß. Der Körper in der Skulptur der 1920er-Jahre wiederum wurde tektonisch gedacht und setzte sich aus abstrakt-geometrischen Volumen zusammen. Als einer der wenigen hat Mies van der Rohe konsequent die figürliche Skulptur in seinen Architekturkonzepten mitgedacht. Er war inspiriert von einem naturwissenschaftlichen, universellen Weltbild. Neue Erkenntnisse, gerade aus dem Bereich der Biowissenschaften, führten zu einer Betrachtung der Wirklichkeit als organisches Ganzes. So stehen die figurativen Skulpturen von Lehmbruck und Kolbe nicht nur als Kunstwerke in der Architektur, sondern auch als lebendige Körper.

Die Bildhauer Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) und Georg Kolbe (1877–1947) haben mit ihren figurativen Skulpturen ein neues Menschenbild geschaffen, das neue Formen für die existenziellen menschlichen Fragen suchte. Ludwig Mies van der Rohe (1886–1969) entwarf in den 1920er-Jahren eine radikal moderne Architektur.

Werke von drei Protagonisten der Moderne des frühen 20. Jahrhunderts treffen im großen Bildhaueratelier des Georg-Kolbe-Museums auf eine Installation von Anne Duk Hee Jordan, Jahrgang 1978, die das historische Thema der Ausstellung in einem zeitgenössisch veränderten Diskurs aufgreift. Sie reagiert mit ihrer Installation auf die aktuelle Frage nach der Beziehung von Mensch und Natur.

Das Projekt begleitet ein umfangreicher Katalog (288 Seiten, 35 Euro), der im Museumsshop des Kaiser-Wilhelm-Museums erhältlich ist. Bis zum 28. August ist die Ausstellung Georg-Kolbe-Museum in Berlin zu sehen.

Weitere Informationen stehen unter www.georg-kolbe-museum.de.

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