56. A-Gang in Krefeld „Quersumme 7“ ist Motto der offenen Ateliers

Krefeld · An den kommenden beiden Sonntage ist A-Gang: In sieben Stamm- und zwei Gastateliers sind neue Arbeiten des Künstlerkollektivs zu sehen. Wir sagen, wer wo was zeigt.

 Bunt, locker, ungezwungen wie hier beim Fototermin im Atelier von Karin Habermann geht es an den nächsten Sonntagen in den Werkstätten der Kreativen zu.

Bunt, locker, ungezwungen wie hier beim Fototermin im Atelier von Karin Habermann geht es an den nächsten Sonntagen in den Werkstätten der Kreativen zu.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Zur Zahl Sieben fällt kreativen Köpfen eine Menge ein - von sieben Weltwundern über sieben Brücken bis zur Wolke sieben. Oder die sieben Todsünden, sieben magere Jahre und sieben Samurai. Die Künstlerinnen und Künstler des A-Gangs denken an: 56. Denn zum 56. Mal öffnen sie an den nächsten beiden Wochenenden ihre Ateliers: Es ist das Jahr 2023 - mit der Quersumme sieben.
„Quersumme 7“ ist denn auch der gemeinsame Titel. Seit 28 Jahren (durch sieben teilbar) gibt es die Tradition der offenen Ateliers im Frühling und im Herbst, sieben Stammateliers und zwei  Gastateliers sind dabei. „Und alle nutzen ihre künstlerische Kraft und Kreativität, um sich gegen die Resignation zu stemmen und den Fokus neben aktuellen Themen auch auf die positiven Entwicklungen zu legen: Corona ist vorbei, der Winter ist mild und die Kunst lebendiger denn je“, sagt Sabine Liesefeld. Beteiligt sind:

Maugas Atelierhaus, Grönkesdyk 9: „Frauen erobern den Raum“ steht als Überschrift über den neuen Gemälden und Zeichnungen von Mauga Houba-Hausherr. Es sind Porträts starker Frauen und Bilder rund um den Weg zur Gleichberechtigung. Zwei Frauen sind ihre Gäste: Eva Schmutterer aus Norwegen zeigt Collagen  von „Frauen am Nordkap“ und Beata Gruca Wepa Aquarelle und Zeichnungen  zum Thema „Autonomia“. Am Sonntag, 19. März, bietet ab 12.07 Uhr Pe Krieger Comedy: „Das letzte Einhirn“.

Atelier Lauer, Kuhleshütte 43: Seiltanz der Realität nennt Michael Lauer seine neuen Arbeiten. Mit seiner Arbeitsweise fühlt er sich dem „abstrakten Expressionismus“ verpflichtet.

Jaris Atelier, Martinstraße 185: „Bunte Zeichen gegen Krieg, Tod und Teufel“ ist sein Motto. Und gewohnt bunt geht es auf den Bildern von Jari Banas zu.  Er erklärt sie „zum Hoffnungsträger gegen Krieg und Gewalt“.

Keramikatelier Linn, Rheinbabenstraße 183: Neben Karin Habermann und Dorothee Sprothen-Scheidt sind hier drei Gäste anzutreffen. Karin Habermann zeigt Keramik gedreht, aufgebaut, gestaucht und verformt.  Ihre Schüsseln und Schalen hat Dorothee Sprothen-Scheidt sowohl gedreht als mit der Hand aufgebaut. Kyren (alias Anica Villwock) lockt mit spielerisch eingesetzten Worten und verschlüsselten Botschaften  die Betrachtenden. „Abschied“ heißt die Präsentation von Hansjörg Krehls Zeichnungen, Malerei und Wandobjekten aus seinen Jahren in Linn. Es ist für ihn tatsächlich ein Abschied, weil er sein Atelier in diesem Frühjahr an Armin Küpper übergeben wird. Der ist auch zu Gast - mit dem passenden Titel „Ankunft“. Küpper ist quasi ein Rückkehrer - nach Linn und zum A-Gang. er gibt seinen Einstand mit Holz- und Bronzeobjekten sowie Malerei.

Liesefeld,  Rheinbabenstraße 128:  Zu „Botanischen Spaziergängen“ lädt Sabine Liesefeld mit  vorwiegend kleinformatigen Bildern in Acryl und Mischtechnik auf Papier ein.

Kunstblätter,  Ortmannsheide 185:  Christof Legde hat neue Bilder in Acryl auf Leinwand gemalt. Seine Landschaften ergänzt er um Stillleben, Menschenbilder, „Fälschungen“ sowie „eine Reihe kleiner skurriler Objekte“.

Die Blumen,  Blumenstraße 88: Die Ateliergemeinschaft und das Einzelatelier Leufen präsentieren neue Malerei, Zeichnung, Grafik, Keramik und Skulptur. Auf naturalistische Formen, die bis zur Abstraktion reduziert sind,  setzt Monika Leufen. Origami-Faltungen in Porzellan - wie das aussieht, zeigt Michi Kloesters-Inari. Und Ulrike Strobels Tonobjekte lassen noch Spuren des Arbeitsprozesses erkennen. Christine Hahn stellt dazu Fragmente aus Ton und Dekor als Bildaussage in Kontrast.

Haus der Seidenkultur, Luisenstraße 15:  Im kleinen Museum zeigt Mechtild Runde-Witjes, dass man auch mit Nadel und Faden „malen“ kann: „Pinsel trifft Faden“ nennt sie ihre Präsentation farbenfroher Bilder mit verschiedenen Nähtechniken, die mitunter auch Vorlagen für Wohnaccessoires sind.

Fabrik Heeder, Virchowstraße 130: Die Pförtnerloge ist traditionell die Adresse, an der der Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein mitwirkt. Diesmal geht es um die Frage: „Wie wir heute essen, Produkte für eine Tischkultur im Wandel“.  Unter Leitung der Designerin Sarah Seidel haben sich die Studierenden überlegt, wie Porzellangeschirr zu den heutigen Formen der Nahrungsaufnahme passt und ob der Tisch beim Essen überhaupt noch eine Rolle spielt.

Termine Die Ateliers öffnen an den Sonntagen, 19. und 26. März, jeweils von 11 bis 18 Uhr. Die Pförtnerloge ist jederzeit auch von außen einsehbar.


Informationen zu allen beteiligten Ateliers stehen im Internet unter www.atelier-ausstellung.de

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