Gastronomie Kult-Club Zoozie’z mit neuem Pächter

Krefeld · Markus Löschner will eine neue Ära des Krefelder Kult-Clubs Zoozie’z einleiten. Nach erfolgreichen Jahrzehnten am Westwall wurde es an der Rheinstraße 1 zuletzt ruhiger. Der neue Pächter aus Meerbusch startet heute einen neuen Abschnitt im Krefelder Nachtleben mit einer Wiedereröffnung.

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Kult-Club Zoozie's mit neuem Pächter in Krefeld

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Foto: Norbert Stirken

Markus Löschner hat weite Teile seiner Jugend in einer angesagten Diskothek Rockfabrik in seinem Heimatort Übach-Palenberg bei Aachen verbracht – wenige hundert Meter von seinem Elternhaus entfernt. „Dort habe ich meine ersten Mark verdient und Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt“, sagte der 50 Jahre alte neue Pächter des Krefelder Kult-Clubs Zoozie’z. Der Wahl-Meerbuscher ist viel in der Welt herumgekommen und hat seine neue Passion in der Seidenstadt eher durch Zufall entdeckt.

In einer Suchanzeige im Internet nach einem Unternehmensnachfolger habe er das Zoozie’z entdeckt. Die Information, dass die Räumlichkeiten über ein Küche verfügten, habe ihn aufmerksam werden lassen. Seine Verlobte Sonija Behrendt arbeite nämlich als Miet- und Showköchin und lasse sich für private Feiern und Firmenanlässe buchen. Sie verziere Torten und gebe Kurse als Patisseurin. Eine Küche wäre das, wonach sie suche, berichtete Löschner.

Doch es kam ganz anders: Schon beim ersten Ortstermin habe ihn die Geschichte des Clubs und die Lokalität an der Rheinstraße 1 überzeugt. Schnell sei er mit dem vorherigen Pächter Christoph Emmerich einig geworden, die Nachfolge ,mit neuem Elan und neuen anzutreten. Der Vertrag sei schnell unterschrieben gewesen, erklärte Löschner, der im Lohnberuf für einen großen Konzern der Telekommunikationsbranche unterwegs ist.

Schon im Alter von 20 Jahren sei er nach München gezogen, habe seine Lehre bei der Telekom gemacht. Über die Bundeswehr sei er zur Nato nach Belgien gekommen, um seine Kenntnisse in der Telekommunikationsabteilung zu nutzen. Sechs Jahre habe diese Episode gedauert. Viele Eindrücke und perfektes Englisch seien geblieben. Als Verkaufsmanager in vielen Ländern sei das nützlich gewesen.

Auf das neue Kapitel als Club-Chef sei er gespannt. Das Ambiente mit Freiheitsstatue, Pin-up-Figur und Butler sowie zahlreichen anderen Deko-Gegenständen gefalle ihm. Einige Änderungen in Richtung Beleuchtung und Gemütlichkeit stünden noch auf der Agenda. Auch musikalisch soll der Club vielfältiger werden. Neben den Klassikern der 1980-er und 1990-er Jahre werde das Programm um aktuelle Charthits und die Ohrwürmer der 2000-er ergänzt.

Für 199 Personen ist der Laden zugelassen. Türsteher sorgen dafür, dass es keinen Grund zu Beschwerden gibt. Im Moment ist das Zoozie’z nur freitags von 22 bis 5 Uhr geöffnet. Ferner kann es für Feten und Familienfeste, Firmenfeiern und anderes gebucht werden. Schon in Kürze sollen samstags Mottopartys das Programm ergänzen. Eine Brauerei-Bindung bestehe nicht. Im Ausschank gebe es Krombacher, Kölsch und Bolten sowie viele Flaschenbiere. Hinzu komme ein großes Sortiment an Spirituosen und einige Cocktail-Klassiker. „Ich habe mich selbst auch für einen Kursus angemeldet, um die Fertigkeit zu erlernen, Cocktails zu mixen“, sagte Löschner. Keine Angst, beruhigte er grinsend, seine Mitarbeiter könnten dies bereits.

Die Erfolgsgeschichte des Zoozie’z aus der Zeit, als der Club noch am Westwall war, kennt Löschner nur vom Hörensagen. Die Feiern dort waren offenbar legendär und familiär. Eine solche Kombination schwebt dem vierfachen Vater mit einem außergewöhnlichen Hobby auch für den Standort Rheinstraße vor. Er züchtet Hühner.

Auf dem Grundstück am Buschend leben – neben den fünf Zwerghühnern in einer eigenen Voliere – 15 Hennen, ein Hahn und sieben Küken. Von Katze, Hasen und den beiden Hunden, die auch zur Familie gehören, ganz zu schweigen. Und weil sich die Zucht im Laufe der Zeit immer mehr ausgeweitet hat, hat Löschner in Willich zusätzlich ein Feld mit 5000 Quadratmetern gepachtet. Dort leben noch einmal vier Hähne und 71 Hennen.

Doch das sind nicht irgendwelche Hühner. Es sind Grünleger. So heißt die Gattung, die grüne Eier legt. Dahinter stehen zwei Hühnerrassen: einmal die Araucana. Diese Rasse züchtet er auf dem Feld in Willich. Und dann die Silverudds blue  – das sind die, die auch in Strümp leben.

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