Krefeld KTGler: "Wir sind eine starke Schule"

Krefeld · Was macht eine Schule zu etwas Besonderem? Zum Beispiel gute Berufsvorbereitung wie an der Kurt-Tucholsky-Schule.

 An dem Berufsmarkt an der Kurt-Tucholsky-Schule nehmen rund 40 Aussteller teil, die ihre Berufe präsentieren.

An dem Berufsmarkt an der Kurt-Tucholsky-Schule nehmen rund 40 Aussteller teil, die ihre Berufe präsentieren.

Foto: KTG

Die Kurt-Tucholsky-Schule ist ausgezeichnet. Das hat die Gesamtschule jetzt sogar schriftlich. Sie gehört zu den zehn stärksten Schulen in ganz NRW und wird als solche am heutigen Montag an der Endausscheidung des Wettbewerbs "Starke Schule" teilnehmen und dort auch ihre Platzierung erfahren (die RP berichtete).

Was hat die Kurt-Tucholsky-Schule, kurz KTG genannt, was andere Schulen nicht haben? "Wir haben ein einzigartiges Vorbereitungsprogramm auf die Berufswelt. Darauf sind wir natürlich stolz", sagt Schulleiter Michael Schütz. Bei dem bundesweiten Wettbewerb der Hertie Stiftung, in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Bundesverband der Arbeitgeber und der Deutsche Bank-Stiftung, geht es darum, die Schüler möglichst gut auf den kommenden Berufseinstieg vorzubereiten. An der KTG verfolgen die Lehrer dieses Ziel, in dem sie ihren Schülern einen Berufsmarkt anbieten, an dem bis zu 40 Aussteller teilnehmen, sie beteiligen sich an der Aktion "Check In Berufswelt", trainieren für Bewerbungsgespräche und machen in der Schule reale Einstellungstests.

 Yaren (l.) und Qvarnaki (beide 10. Klasse): "Wir finden es gut, dass man in Berufe hineinschnuppern kann. So kann man gut herausfinden, was einem gefällt. Für Schüler ist es ansonsten schwer, ohne Hilfe einen Job zu finden."

Yaren (l.) und Qvarnaki (beide 10. Klasse): "Wir finden es gut, dass man in Berufe hineinschnuppern kann. So kann man gut herausfinden, was einem gefällt. Für Schüler ist es ansonsten schwer, ohne Hilfe einen Job zu finden."

Foto: Sarah Zickfeld

514 Schulen, 63 davon aus NRW, haben in diesem Jahr bei dem Wettbewerb "Starke Schule" mitgemacht. Am heutigen 13. Februar werden die zehn besten, darunter die KTG-Schüler und Lehrer aus Krefeld, nun auf NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann treffen, die auch die Preise verteilen wird. Die ersten drei Schulen bekommen einen Geldpreis im vierstelligen Bereich und nehmen automatisch am Bundeswettbewerb teil. Damit ist das Ziel für die KTGler klar definiert: Sie wollen aufs Treppchen. Sollten sie das Preisgeld gewinnen, würde es hauptsächlich in die Berufsorientierung fließen, wie Schulleiter Schütz erklärt. "Es wäre zum Beispiel toll, wenn wir uns einen guten Farbdrucker anschaffen könnten, der auch Plakate ausdrucken kann. Solche Plakate brauchen wir immer wieder fürs Berufstraining. Aber auch Literatur und Software fehlen uns noch, und auch das Catering für die Teilnehmer des Berufsmarkts muss gezahlt werden."

Gemeinsam mit der didaktischen Leiterin, Ingeborg Wehrmann, hat sich Schütz im Mai 2016 bei "Starke Schule" beworben. Es war ein erster Versuch. Als die Schulleitung jedoch ein halbes Jahr lang nichts von den Ausrichtern des Wettbewerbs hörte, schwanden die Hoffnungen auf einen Preis. "Als im Dezember endlich ein Brief kam, war die Freude bei allen entsprechend groß", berichtet Michael Schütz.

 Sankitha (l.) und Heaven (beide 10. Klasse): "Das Berufsbildungsprogramm ist sehr informativ, weil man sich über die Infos eine eigene Meinung bilden kann. Es hilft uns bei der Wahl eines Ausbildungsberufes oder Studiums."

Sankitha (l.) und Heaven (beide 10. Klasse): "Das Berufsbildungsprogramm ist sehr informativ, weil man sich über die Infos eine eigene Meinung bilden kann. Es hilft uns bei der Wahl eines Ausbildungsberufes oder Studiums."

Foto: Sarah Zickfeld

Der Preis motiviert die KTGler, ihr Projekt weiterzuverfolgen. Auch weiterhin muss jeder Oberstufenschüler sich während der Schulzeit mindestens über zwei Berufe informieren. In der neunten und zehnten Klasse haben Schüler zudem jede Woche nachmittags zwei Ergänzungsstunden, in denen sie je nach Interesse einen Kursus belegen, in dem sie auf das entsprechende Berufsfeld vorbereitet werden und auch Unternehmen kennenlernen. "Diese Kooperationspartner sind für unsere Schule sehr wichtig", betont Lehrer Ralf Leske, der Technik, Geschichte und Biologie unterrichtet. "Die Unternehmen lassen die Schüler Einstellungstests schreiben. Die Schüler, die besonders gut abschneiden, werden manchmal von den Firmenchefs angesprochen und haben bessere Chancen auf eine Ausbildung."

(RP)
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