Wegen des Ukraine-Krieges Das Theater Krefeld ändert seinen Spielplan

Krefeld · Statt Donizettis „Die Regimentstochter“, die ein sehr naives Bild von Krieg zeichnet, wird ab November Bizets Spieloper „Die Perlenfischer“ gezeigt.

 Sophie Witte wird in der Oper „Die Perlenfischer“ zu sehen sein.

Sophie Witte wird in der Oper „Die Perlenfischer“ zu sehen sein.

Foto: Simon Erath

(RP) Aufgrund der anhaltenden Kriegsereignisse in der Ukraine hat sich das Theater Krefeld und Mönchengladbach zu einer Spielplanänderung entschieden und ersetzt die für November geplante Produktion von Gaetano Donizettis Opéra-comique „Die Regimentstochter“ durch eine konzertante Aufführungsserie von Georges Bizets „Die Perlenfischer“.

Donizettis Spieloper zeichnet ein sehr naives Bild von Krieg und Militär, das in der aktuellen politischen Situation nicht angemessen interpretiert werden kann ohne zu Missverständnisse zu führen. Als Ersatz bietet das Theater seinen Besuchern mit Bizets „Die Perlenfischer“ eine wahre Opernrarität, die höchsten musikalischen Genuss verspricht. Mit dieser Oper gelang dem erst 24-jährigen Komponisten ein wahrer Geniestreich mit dem wohl schönsten Männerduett der gesamten Opernliteratur („Au fond du temple saint“).

 Doch es gibt weitaus mehr faszinierende Melodien in diesem Opernjuwel zu entdecken. Die dramatische Handlung um eine unglückliche Dreiecksbeziehung ist verortet im fernen Sri Lanka (damals noch Ceylon). Auf grandiose Weise gelingt es Bizet mit seiner Musik exotische Atmosphäre zu zeichnen, dramatische Situationen zu gestalten und die Protagonisten individuell zu charakterisieren.

In der konzertanten Aufführung liegt der Fokus ganz auf der musikalischen Interpretation. Hierfür kann das Theater Krefeld und Mönchengladbach mit einer überzeugenden Solistenbesetzung aufwarten: Sophie Witte wird die koloraturgewaltige Partie der Tempelpriesterin Leila singen, und das Freundespaar Nadir und Zurga übernehmen Tenor Woongyi Lee und Bariton Rafael Bruck.

Abgerundet wird das Solistenquartett durch Bassist Matthias Wippich in der Rolle des Großpriesters Nourabad. Einen gewichtigen Part mit vielen eindrucksvollen Einsätzen übernimmt in den Aufführungen auch der von Michael Preiser einstudierte Chor. Die Niederrheinischen Sinfoniker werden dirigiert von Kapellmeister Sebastian Engel, in dessen Händen auch die musikalische Gesamtleitung liegt.

Premiere ist am Samstag, 12. November, im Theater Krefeld, weitere Aufführungen folgen bis März 2023. Karten und weitere Infos gibt es an der Theaterkasse unter 02151 805-125 oder auf der Homepage www.theater-kr-mg.de. Die Karten der Abonnentinnen und Abonnenten behalten ihre Gültigkeit.

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