Jugendtheater in Krefeld Ausnahmesituation vor dem Aufzug
Krefeld · Das neue Kreschstück erzählt von Menschen in unvorhergesehenen Situationen.
Zu Beginn des Stückes sind die Türen verschlossen. Der Fahrstuhl fährt nicht mehr. Alle Personen finden sich auf der 13. Etage wieder: Da bricht erst einmal Chaos aus. In seiner neuen Produktion „Ausgeschlossen – Theater vor zwei Aufzügen“ zeigt das Kreschtheater, wie Menschen in Ausnahmesituationen reagieren, was passieren kann, wenn das Leben nicht gleichmäßig wie ein Fahrstuhl auf Knopfdruck läuft. Am Wochenende war Premiere auf der Studiobühne der Fabrik Heeder.
Michael Sandmann ist Spielleiter. Das Kresch-Ensemble erprobt den Ausnahmefall in oft irrwitzigen Szenen. Es sind Personen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund und in ganz verschiedenen Lebenslagen – zusammengewürfelt und eingeschlossen in einem Raum. Sie haben alle nur ein gemeinsames Ziel: die Befreiung.
Wie unterschiedliche Charaktere mit dieser Stresssituation umgehen, zeigen die 17 Spieler auf unterhaltsame Weise. Es gibt Spekulationen und verzweifelte Versuche, einen Ausweg zu finden. Eine Qi-Gong Lehrerin zeigt Erholungsübungen, auf Entspannungsübungen setzt eine Hebamme, es gibt Versuche, die Situation mit gemeinsamen Tänzen, dem Vortragen von Gedichten und Liedern zu entschärfen und die quälend lang werdende Zeit zu überbrücken. Der Zuschauer erfährt dabei so einiges über die Geschichte der einzelnen Figuren und kann sich aus deren Vergangenheit erklären, und erhält Aufklärung darüber, welche sozialpsychologischen Prozesse hier ablaufen. Die unterschiedlichen Kulturen werden untereinander mal lauter und mal leiser nähergebracht. Das geschieht oft, manchmal auch rührend. Besonders gut kommt beim Publikum eine feinen Dame mit Erinnerungsproblemen an.
Nächster Spieltermin ist am Montag, 1. Juli, 19 Uhr. Kartenbestellung unter Rufnummer 02151 862626 oder kresch@krefeld.de; Eintritt zehn, ermäßigt vier Euro.