Krefeld Kresch-Theater zeigt Märchen mit Flüchtling und Beamten-Fee

Krefeld · Ein junger Mann macht sich alleine auf in die Welt, um Abenteuer zu bestehen. Er trifft eine Fee. Und weil die ihm hold ist, verliebt er sich in sie. Das war in Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, Stoff für Märchen. Wenn das Stadtkinder- und -jugendtheater Kresch Märchen macht, dann ist der jugendliche Held ein Flüchtling und die Fee eine Sachbearbeiterin bei einer Behörde. So ist es zu sehen im neuen Stück "Ich bin kein Stadtmusikant", das am Sonntag, 18. Februar, um 19 Uhr in der Fabrik Heeder Premiere hat.

 Christina Beyerhaus und Predrag Kalaba bei den Proben zu "Ich bin kein Stadtmusikant".

Christina Beyerhaus und Predrag Kalaba bei den Proben zu "Ich bin kein Stadtmusikant".

Foto: T. Weinmann

"In sieben Tagen und einem Nachspiel wird die Geschichte einer komplizierten Beziehung erzählt, aus der vielleicht hätte mehr werden können, wenn..., vielleicht wenn das Verhältnis von Märchen und Realität anders wäre", sagt Helmut Wenderoth, kommissarischer Leiter des Kresch, der das Stück von Jakob Nain inszeniert hat. Dazu gibt es ein theaterpädagogisches Begleitprogramm speziell für internationale Klassen an weiterführenden Schulen. "Darin erzählen und spielen die Teilnehmer zu den Themen des Stückes: Abschied und Ankommen, Warten, das Verhältnis von Männern und Frauen und Geschichten aus der Kindheit. Sie ergänzen die Geschichten aus dem Theaterstück durch biografische Erfahrungen", erklärt Wenderoth.

Im Stück wird die Beamtin (Christina Beyerhaus) für den jungen Flüchtling (Predrag Kalaba) zur Märchenfee, zur Projektionsfläche seiner Hoffnungen auf ein besseres Leben. Denn er ist dem Märchen vom "Land, wo Milch und Honig fließen und man das Geld aus den Wänden holen kann" aufgesessen. Nun fühlt er sich dumm wie ein Esel, alt wie ein Hund, spürt manchmal den Gockel in sich und wäre so gerne geschickt wie eine Katze. Doch er kommt zu dem Schluss "Ich bin kein Stadtmusikant".

Das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten soll als Folie hinter der Geschichte dienen. Wenderoth: "Die Inszenierung orientiert sich deutlich an der Form des Erzähltheaters. Die Schauspieler spielen keine Figuren, sie erzählen diese und lassen sich immer wieder neu auf die Situationen ein, die das Stück ihnen vorsetzt."

Premiere Sonntag, 18. Februar, 19 Uhr, Fabrik Heeder, Studiobühne II, Virchowstraße 130. Kartenreservierung: Telefon 02151 862626 oder online www.kresch.de

(RP)
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