Jugendtheater Krefeld Kresch-Theater setzt in der neuen Spielzeit stark auf Familien

Krefeld · Die neue Theaterleiterin Isolde Wabra hat für ihre erste Saison ein Programm zusammengestellt, das unter dem Motto „Mut zum Leben“ läuft.

 Isolde Wabra

Isolde Wabra

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

(RP) Der „Mut zum Leben“ steckt in allen sieben Premieren des Krefelder Kresch-Theaters. Explizit taucht der „Mut“ zwar in keinem Titel auf, doch durchzieht das Sich-Mühen, nach etwas Streben oder einfach starken Willens sein auf irgendeine Weise die neuen Inszenierungen der Spielzeit 2019/2020 im Kulturzentrum Heeder. Dazu zählt auch die Uraufführung von „Konstantin im Wörterwald“. Das Kinderbuch von  Martin Heckmanns, Preisträger des Niederrheinischen Literaturpreises  2008, ist ein modernes Märchen über Mut und Selbstbewusstsein.

Die neue Kresch-Theaterleiterin Isolde Wabra hat mit ihrem Team ein vielversprechendes Debütprogramm zusammengestellt. Ihre Themenauswahl beschränkt sich nicht auf die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen, sondern spricht Familien und Erwachsene an. Die manchmal für Eltern ferne Lebenswelt und -wirklichkeit der Kinder und Jugendlichen sprechen diese – aus was für Gründen auch immer – häufig nicht im familiären Kreis an. „Unser Anliegen ist es, Themen aufzuspüren, die junge Menschen bewegen und ihnen Mut machen“, betont Wabra. Im Theater können beide mit den Stücken des Formats ,14plus Family‘ einen gemeinsamen Ansatz finden, um ins Gespräch zu kommen. „Wir haben nicht nur einen Bildungsauftrag, sondern auch einen sozialen“, sagt die Kresch-Leiterin. Dieser Anspruch spiegelt sich auch in den neuen Inszenierungen wider, zum Beispiel „Out! – Gefangen im Netz“ zum Thema Cybermobbing (Premiere 27. September). Was macht es mit Jugendlichen, wenn sie auf einmal zur Zielscheibe im Internet, in sozialen Netzwerken werden? „Die Jugendlichen sollen etwas mit rausnehmen in ihre Welt“, so Wabra.

Eine Generationen-übergreifende Zielgruppe wird mit „Kannst Du pfeifen, Johanna?“ (Premiere am 6. Oktober) von Kresch-Regisseur Helmut Wenderoth angesprochen: Ulf und Berra sind Freunde. Ulf schwärmt Berra immer wieder von seinem Opa vor. Von den Besuchen, vom gemeinsamen Kakao trinken und davon, dass ihm der Opa am Ende des Besuches immer Geld schenkt. Berra will auch einen Opa haben. So beginnt diese unkonventionelle Geschichte. Sie erzählt von einem Jungen, der endlich einen Großvater bekommt und den letzten Wochen eines einsamen alten Mannes, der noch einmal Kind sein darf. Das Kresch-Theater möchte ganz junge Menschen mit alten Menschen zusammenbringen. „Am liebsten wäre mir, wenn  Kindergartenkinder zu Aufführungen in Seniorenheime kämen und sie das Stück zusammen sehen“, wünscht sich Wabra.

Zur Weihnachtszeit wird es eine besondere Premiere (1. Dezember) am Kresch geben: „Mit Aschenbrödel präsentieren wir nach langer Zeit wieder einen echten Märchen-Klassiker“, sagt Wabra. Das Stück orientiert sich an dem tschechisch-deutschen Kult-Märchenfilm, den jedes Jahr Millionen Fernseh-Zuschauer zur Weihnachtszeit sehen. Die Märchen seien eine Vorstufe für die Klassiker, ein Einstieg in die Dramen, so Wabra. Es gibt drei Familientage für das Weihnachtsstück. – Alle Premieren, Wiederaufnahmen und das theaterpädagogische Programm stehen auf www.kresch.de. Kinder und Jugendliche, die bei den Kresch-Produktionen mitwirken möchten, können dort anmelden.

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