Kultur in Krefeld Kresch-Theater – Kulturprojekt mit ukrainischen Jugendlichen
Krefeld · Mit dem Werk „Der Junge mit dem Koffer“ von Mike Kenny kommt jetzt ein hochaktuelles Theaterstück auf die Kresch-Bühne in Krefeld.
Das Kresch-Theater, Krefelder Schauspiel für Kinder und Jugendliche, hat ein Projekt in Kooperation mit der Freiherr-vom-Stein-Schule und dort unterrichteten ukrainischen Flüchtlingskindern begonnen. „Dafür suchen wir noch zehn alte Koffer“, sagt Kresch-Intendantin Isolde Wabra. Das Innenleben der Koffer sollen die Kinder in den kommenden Wochen gestalten. Sie sollen das hineinpacken, was ihnen niemand nehmen kann. Vor der Aufführung des Flüchtlingsstückes „Der Junge mit dem Koffer“ findet im Kresch-Theater am Samstag, 25. Februar, ab 19 Uhr eine Ausstellungseröffnung mit den Werken und eine Performance der Jugendlichen zum Stück in der Fabrik Heeder statt. Im Anschluss an das Theaterstück gibt es eine Talkrunde mit Gästen zum Thema.
Mit dem Werk „Der Junge mit dem Koffer“ von Mike Kenny kommt ein hochaktuelles Theaterstück auf die Kresch-Bühne in Krefeld (Premiere am 12. Februar). Das Stück erzählt in poetischer Sprache die Flüchtlingsgeschichte von Naz, einem 13-jährigen Jungen. Weltweit waren im Jahr 2020 nahezu 100 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Hunger, vor Folter und systematischer Benachteiligung. „Dazu gehören auch die ukrainischen Kinder, die heute neben den Kindern von hier in den Schulen sitzen“, sagt Wabra. „Sie kommen aus den Städten, deren Namen immer wieder in den Nachrichten genannt werden. Was sie auf ihrer Flucht erlebt haben, davon können wir nichts ahnen. Deswegen war es mir wichtig, das Stück in die wirkliche Welt zu holen.“
Der Kontakt zu den Kindern und der Schule kam beim Märchenstück „Rapunzel“ im Kresch-Theater zustande. Nach der Aufführung sprachen die begleitenden Lehrerinnen mit Isolde Wabra, und schnell stand fest, dass man ein gemeinsames Projekt angehen will. Jeden Donnerstag trifft man sich nun für das Projekt bis zur Ausstellung. „Die Kinder bereiten dann ihre Koffer vor. Sie malen ihre Familien, aber spielen und naschen auch dabei“, sagt Wabra.