Krefeld Kreisel würde Million kosten

Krefeld · Der Bauausschuss beschließt, die Eröffnung des Cafe Del Sol abzuwarten und Erfahrungen mit dem Verkehr zu sammeln. FDP und CDU wollen das Kapitel neuer Kreisverkehr und neue Ampel noch nicht ganz schließen.

 Ein Kreisverkehr auf der vierspurigen Berliner Straße in Höhe Violstraße zur Erschließung des Cafe Del Sol bleibt für die FDP eine Option.

Ein Kreisverkehr auf der vierspurigen Berliner Straße in Höhe Violstraße zur Erschließung des Cafe Del Sol bleibt für die FDP eine Option.

Foto: Lammertz

Ein Kreisverkehr auf der Berliner Straße in Höhe der Einmündung Violstraße würde bis zu eine Million Euro kosten, informierte Planungsdezernent Martin Linne die Mitglieder im Bauausschuss. Der beschäftigte sich mit der Frage, wie der zusätzliche Verkehr nach Fertigstellung des Restaurants Cafe Del Sol bewältigt werden kann, ohne dass die Anwohner in den benachbarten Wohngebieten die Last der neuen Ansiedlung durch die Gastronomiekette Gastro & Soul GmbH aus Hildesheim zu tragen hätten.

Die Kreisellösung hat die FDP ins Spiel gebracht. Die CDU denkt eher an eine zusätzliche Ampel, um das Verkehrsaufkommen durch Gäste und Personal zu steuern. Die Verwaltung bezifferte die Kosten für eine zusätzliche Lichtsignalanlage auf etwa 100 000 Euro. Linne brachte für die politische Diskussion wenig Verständnis auf. Alle Probleme seien gutachterlich untersucht, entsprechende Auflagen an den Investor gemacht. Die Verwaltung habe darüber hinaus nicht die Kapazität, sich mit Dingen zu beschäftigen, die gerade erst abgeschlossen seien, meinte Linne. Ferner befinde sich die Stadt Krefeld aufgrund ihrer defizitären Finanzlage in einem Haushaltssicherungskonzept. Ausgaben in besagter Größenordnung ins Visier zu nehmen, hält Linne deshalb offenbar für illusorisch.

Rückendeckung bekam der Dezernent von Hans Butzen (SPD) und Rolf Rundmund (Grüne). Beide wollen eher auf den Faktor Zeit setzen und das Restaurant erst einmal eröffnet sehen. Rundmund erinnerte daran, dass im Verkehrsgutachten von einer Zunahme des Verkehrs in eher geringem Maße die Rede sei. Für die Berliner Straße sei von zwei bis in der Spitze 72 Fahrten pro Stunde die Rede. Irgendwann müsse die Politik sicher auch über einen Südausgang Zoo mit Auswirkungen für die Berliner Straße nachdenken, an wiederkehrende Bundesliga-Zeiten des Fußballklubs KFC Uerdingen hingegen vermöge er nicht zu glauben. Die von der FDP entfachte Diskussion um einen Kreisverkehr sei ein Sturm im Wasserglas ohne substanziellen Hintergrund.

Ausschuss-Vorsitzender Jürgen Wettingfeld (CDU) erinnerte daran, dass die Anwohner Gespräche mit der Politik geführt und versprochen bekommen hätten, dass nach einer Lösung gesucht werde. Gegen die Stimmen der FDP beschloss die Mehrheit, auf Ampel und Kreisverkehr zunächst zu verzichten.

(RP)
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