Krefeld Krefelds Polizei ist die schnellste in NRW

Krefeld · Karlheinz Winkler, Leiter der Direktion Kriminalität, stellte Mittwoch im Polizeipräsidium die Statistik für das vergangene Jahr vor. Die Zahlen für Gewalt- und Straßenkriminalität sind rückläufig - die Aufklärungsquote auf Rekordniveau.

Krefeld: Krefelds Polizei ist die schnellste in NRW
Foto: Schaulandt

Noch nie waren Krefelder Polizeibeamte schneller am Einsatzort als im vergangenen Jahr. Mit 192 Sekunden zwischen Alarmierung und Eintreffen sind die Beamten aus der Seidenstadt Spitze in ganz Nordrhein-Westfalen. Sie profitieren dabei von den zentralen Lagen der Polizeiwachen an der Hansastraße und am Nordwall und davon, dass die meisten Delikte in der Innenstadt verübt werden.

Mit einer Aufklärungsquote von 58,69 erreichte die Krefelder Polizei darüber hinaus einen Höchstwert seit Beginn der Aufzeichnungen und Auswertungen statistischen Materials. Straftäter haben in Krefeld schlechte Karten. Vielleicht lässt sich durch die Dauerpräsenz der Polizeistreifen in der City und andere Konzepte der Rückgang der Straftaten von 22.621 in 2016 auf 21.934 im vergangenen Jahr erklären.

Das Minus sieht auf den ersten Blick wenig imposant aus. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass eine Vielzahl von Fällen aus der Kleinkriminalität hinzugekommen ist. Dazu gehören zum Beispiel die 2369 zumeist von den Stadtwerken Krefeld zur Anzeige gebrachten Schwarzfahrer - ein Plus von 392. Der Vorteil dabei: Die Betrugsfälle können gleich als aufgeklärt verbucht werden. Das trifft auch bei den Kontrollen zu, bei denen zumeist Kleinstmengen von Cannabis gefunden wurde. Mit dem Fund ist der Fall auch gleich aufgeklärt.

1300 Fälle statt 770 im Vorjahr gab es insgesamt - darunter 48 (Vorjahr 73), in denen Heroin sichergestellt werden konnte. Ungeachtet dessen ist es auf Krefelder Straßen und in Krefeld generell deutlich sicherer geworden. Die Gewaltkriminalität ist rückläufig (minus 64 Fälle), die Straßenkriminalität ebenfalls (minus 625), die Raubdelikte (minus 39), der Wohnungseinbruchsdiebstahl (minus 213) und die häusliche Gewalt (minus 71).

Zugenommen hat der Widerstand gegen Polizeibeamte. 90 Mal wurden sie in 140 Fällen Opfer einer Körperverletzung. Zumeist sind die Täter alkoholisiert, informierte Karlheinz Winkler, Leiter der Direktion Kriminalität, gestern bei der Vorstellung der Statistik im Polizeipräsidium.

Pro Woche gibt es in Krefeld rund zehn Wohnungseinbrüche, die meisten in der Innenstadt. 547 Mal wurde die Polizei gerufen. In 43 Prozent blieb es beim Versuch. Gut jeder fünfte Einbruch konnte aufgeklärt werden. In der City ist es für die Täter leichter, beispielsweise in ein Mehrfamilienhaus zu gelangen. Etwa ein Drittel ermittelter Tatverdächtiger seien nicht deutscher Nationalität, informierte Winkler. In den Stadtteilen wächst der Aufwand, dafür scheint es dort für die Einbrecher lukrativer. "Zumeist überregional organisierte Banden. Die Wahrscheinlichkeit, sie zu fassen, ist geringer", sagte der Chef der Direktion Kriminalität.

Lediglich in einem einzigen Bereich in Krefeld sind die Zahlen deutlich gestiegen - bei den Sexualdelikten. Das liege im Wesentlichen am neuen Straftatbestand "sexuelle Belästigung", der nach den Vorfällen in der Silvesternacht in Köln erlassen worden sei, so Winkler. Ziehe man die 41 aktenkundigen Fälle und die um 14 auf 36 gestiegenen exhibitionistischen Handlungen ab, sei die Zahl wie in den Vorjahren mit 176 stabil. Darin enthalten sind 29 Vergewaltigungen - zwei weniger als 2016.

(sti)
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