Literatur in Krefeld Anekdoten, Zeichnungen und Gedichte: nicht nur für Hüls-Fans

Krefeld · Literaturpreisträgerin Liesel Willems und zahlreiche Hülser Autoren haben ein liebevolles Erinnerungsbuch zusammengestellt. Die Neuauflage ist geplant.

 Liesel Willems erinnert sich im Buch an die Drogerie Lawaczek

Liesel Willems erinnert sich im Buch an die Drogerie Lawaczek

Foto: Lammertz, Thomas/Lammertz, Thomas (lamm)

Einen liebevollen Blick auf den Stadtteil Hüls hat jetzt Harald Hafke herausgegeben. Er versammelt in seinem Buch Anekdoten, Bilder, Geschichten, Zeichnungen und Gedichte aus Hüls. Mit einem Aufruf in den „Hülser Mitteilungen“ stellte er seine Idee vor, ein Buch von Hülsern für Hülser zu machen. Die Resonanz war groß. Auf 120 Seiten findet sich in „Hüls. Anekdoten, Bilder, Geschichten, Zeichnungen, Gedichte aus Hüls“ vielerlei, was zum Erinnern oder Nachdenken, zum Träumen oder Nachfragen anregt. Die Nachfrage war so groß, dass die erste Auflage im handumdrehen vergriffen war; die zweite ist in Planung.

Das Titelfoto zeigt eine gepflasterte Straße unter dunkelblauem Himmel, winterlich beleuchtet. Axel Jusseit hat diese Stimmung im Herzen des Stadtteils aufgenommen. Mundartliche Beiträge – natürlich im Hülser Platt – gibt es mehrere. Zum Beispiel von der 2004 verstorbenen Margret Boixen, die sich mit „Dat Hölsche Blättche“ auf die Zeitschrift bezieht, die jedes Wochenende über alles Wichtige informiert. Und auch dieses Buch gedruckt hat. Hier illustrieren zwei Fotografien die „guten alten Zeiten“, als noch Setzer ihre Arbeit verrichteten. Auch Theo Laakmann pflegt in seinen Beiträgen den örtlichen Dialekt.

Liesel Willems erinnert in einem Prosatext an die Drogerie des Josef Lawaczek, der sie schon in ihrer Kindheit beeindruckte. Von der Trägerin des Niederrheinischen Literaturpreises finden sich auch mehrere Gedichte in diesem Buch.

Die Karnevalistin Ida Kohr blickt zurück auf „Das Bombenloch“ und den „Nikolaus in meiner Kindheit“. Hans-Martin Große-Oetringhaus widmet sich Kindern und Tieren in Asien, die am Rande der Gesellschaft stehen. Die Hoffnung trägt seine Geschichten – das macht sie für die Adventszeit besonders geeignet. Pierre Sommet erzählt von der Grillage-Torte, für die allerdings kein Franzose Pate gestanden haben soll, sondern ein Krefelder Konditormeister. Ein Rezept – von Markus Haberstroh – folgt anschließend.

Dokumentierende oder stimmungsvolle Fotografien und liebevolle Zeichnungen ergänzen den bunten Fächer von Prosa und Lyrik. Die Beiträger sind zwischen zehn und 87 Jahren alt – das Buch bietet einen bunten Querschnitt. „Hüls. Anekdoten, Bilder, Geschichten, Zeichnungen, Gedichte aus Hüls“ trägt die Nummer 1, auf eine Fortsetzung ist zu hoffen.

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