Krefeld Krefelds jüngster Pilot

Krefeld · Maximilian Iller ist erst 16 Jahre alt und hat doch schon die Lizenz zum Segelfliegen. Eineinhalb Jahre lang hat er in Prüfungen sein Talent bewiesen: Er flog 100 Kilometer weit über Bayreuth und legte manche Punktlandung hin.

 Das ist der jüngste Krefelder Pilot in seinem Cockpit: Max Iller über den Wolken von Krefeld. Bis er tatsächlich fliegen durfte, vergingen viele Monate.

Das ist der jüngste Krefelder Pilot in seinem Cockpit: Max Iller über den Wolken von Krefeld. Bis er tatsächlich fliegen durfte, vergingen viele Monate.

Foto: RP-Archiv: Aero Club

Andere Jungs machen mit 16 ihren Mofaführerschein, Maximilian Iller aber mag die leisere Art des Fortbewegens: als Segelflieger über den Wolken Krefelds. Beim Aero Club Bayer Uerdingen hat er in nur eineinhalb Jahren die Ausbildung zum Segelflugzeugführer absolviert und durfte vor wenigen Tagen zum ersten Mal alleine mit der Pilotenlizenz in die Luft steigen. "Diese kurze Zeit ist rekordverdächtig; die meisten Flugschüler benötigen für die Segelflugausbildung zwei bis drei Jahre", berichtet Illers Fluglehrer Frank Werthebach (27).

Acht vorfliegen und Ziellanden

Dass er hoch hinaus will, wusste Max Iller früh: Im Alter von 14 Jahren startete er seine Ausbildung mit mehreren anderen jungen Fliegern beim Aero Club). Schon kurz nach der Theoriephase und begleiteten Flügen darf der Segelnachwuchs dabei alleine in die Luft steigen. Max Iller hatte gerade erst 36 Starts geflogen, als er seinen ersten Soloflug absolvierte. Fluglehrer Werthebach beaufsichtigte ihn vom Boden aus. Über Funk gab er Anweisungen. "Diesen ersten Alleinflug vergesse ich niemals", sagt Max Iller, der sich danach aber erstmals gedulden musste. In der Winterpause stand zunächst der Theorieteil auf dem Programm: Aerodynamik, Meteorologie, Luftrecht. Die schriftliche Prüfung bei der Bezirksregierung bestand Iller auf Anhieb. Es folgten weitere Übungsstarts und die sogenannte "B-Prüfung". Darin zeigte Max Iller, wie er sein Segelflugzeug beherrscht. Zuerst musste er eine "Acht" vorfliegen, um die Längsachse rollen und drei Ziellandungen in einem aufgemalten Feld von 25 Meter Länge absolvieren.

Die letzte große Hürde bewältigte Iller schließlich mit seinen ersten Überlandflügen über eine Distanz von 100 Kilometern in Bayreuth. "Dieses Training dient dem motorlosen Flug auf Strecke, also zwischen zwei Flugplätzen", erklärt Fluglehrer Werthebach. In Aufwinden — die Segelflieger sprechen von Thermik — kreist der Pilot und steigt mit dem Segler in der warmen aufsteigenden Luft nach oben. Im anschließenden Geradeausflug gleitet er wie ein Papierflieger die gewonnene Höhe ab und kreist im nächsten Aufwind wieder aufwärts.

Am 8. Oktober 2011 startete Max dann auf dem Egelsberg zu seiner praktischen Pilotenprüfung — drei gemeinsame Flüge mit einem Prüfer der Bezirksregierung. Auch danach musste er wieder warten. Erst am 22. Dezember 2011 durfte er pünktlich zum 16. Geburtstag den Pilotenschein in den Händen halten. Und erst seit Beginn der Segelflugsaison vor wenigen Tagen kann Max Iller jetzt mit Pilotenschein in die Luft steigen. Am 14. März startete er zum obligatorischen "Checkflug". Offizieller Saisonstart beim Aero Club ist der 31. März. Max Iller weiß schon, was er dann macht: Er hat seiner Mutter einen Rundflug mit Kapitän Max versprochen.

(RP)
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