Krefeld Lösung für leerstehendes Studentenwohnheim in Sicht

In einer äußerst harmonischen Bezirksvertretungssitzung standen Spielplätze, das Studentenwohnheim und Verkehr im Südbezirk im Mittelpunkt.

Krefelds ehemaliges Studentenwohnheim soll nun doch Wohngebiet werden.
Foto: Henning Rasche

Für die Bürgervertreter in der Bezirksvertretung Süd kam die beste Nachricht des Tages im Tagesordnungspunkt fünf: Hier verkündete Dirk Czymai, stellvertretend für die Verwaltung, dass sich die Planung für das ehemalige Studentenwohnheim an der Alte Gladbacher Straße geändert habe.

Bisher habe hier ein vorhabenbezogener Bebauungsplan gegolten, in dem aus dem zwölf-geschossigen Gebäude ein Pflegeheim werden sollte. Dies sei an einen sogenannten Durchführungsvertrag gebunden gewesen, der an einen konkreten Bauantrag binnen einer vorgegebenen Frist gekoppelt gewesen sei. Da dieser auch nach zweimaliger Fristverlängerung nicht eingegangen ist, wird der Bebauungsplan ungültig und der vorherige Plan tritt unverzüglich wieder in Kraft. Damit wird das ganze Gebiet zu einem Wohngebiet mit zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden. „Ich hoffe, dass ich noch in meiner Amtszeit hier erlebe, dass dieser Schandfleck verschwindet“, sagte Bezirksvorsteherin Gisela Brendle-Vierke und erntete den Zuspruch aller Fraktionen.

Überhaupt war es eine sehr harmonische Sitzung ohne große Streitpunkte. Allein beim Bebauungsplan für ein 26,5 Hektar großes Gewerbegebiet am Dießemer Bruch kam eine kurze Diskussion zwischen CDU und SPD auf, als es um die Art des zulässigen Gewerbes ging. Hier verbietet das Zentrumskonzept ein zentrumsrelevantes Sortiment.

Positiv aufgenommen wurden allenthalben auch Czymais Ausführungen zu Arbeiten an den verschiedenen Spielplätzen im Bezirk. So sei die Skateranlage mit Bolzplatz am Voltaplatz fertig. Bei anderen Spielplätzen seien die Geräte im vergangenen Jahr ausgetauscht worden, oder es sei eine Sanierung noch in diesem Jahr geplant. Auch zu den Müllcontainern am Rewe-Markt auf der Lehmheide hatte er gute Nachrichten. Da die Lehmheide eine geschützte Allee sei, müssten an dieser Stelle wieder Bäume gepflanzt werden. Die Container müssen folglich verlegt werden. Die Bezirksvertreter regten alternativ eine Unterflurvariante an.

Die anwesenden Bürger kritisierten vor allem den Verkehr im Bezirk. Hier ging es zunächst um Ampelschaltungen bei der Querung der Kölner- und Gladbacher Straße. Eine Seniorin klagte, dass die Schaltung am Fütingsweg so kurz sei, dass sie mit ihrem Rollstuhl in einer Grünphase nicht über die Straße käme. „Die Autofahrer nehmen dann auch keine Rücksicht. Gerade Frauen sind ungeduldig, winken hektisch oder fahren kurz vor oder hinter mir noch vorbei. Männer sind da meiner Beobachtung nach friedfertiger“, sagte die Seniorin zur Erheiterung der Anwesenden ob der verdrehten Geschlechterklischees. Auch die Straßenbahnschienen seien zu hoch und mit dem Rollstuhl kaum zu queren.

Andere Anwohner klagten über wildes Parken rund um den Vom-Bruck-Platz und regten hier eine Anwohnerparkzone an, da der Parkdruck insgesamt sehr hoch sei. Auch müssten Falschparker deutlich stärker kontrolliert werden, da sie oft so stünden, dass sie die Sichtachsen gerade für schwächere Verkehrsteilnehmer behinderten und in der Folge immer wieder gefährliche Situationen entstehen würden.

Die Bezirksvertreter nahmen dies ebenso wie die Verwaltung zur Kenntnis und versprachen unisono, Gegenmaßnahmen zu prüfen. So endete bereits nach rund 80 Minuten eine einmütige Sitzung.

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