Krefeld So sieht das Rathaus hinter den Kulissen aus

Krefelds Rathaus muss saniert werden: Im grauen Alltag der Verwaltungsflure gerät leicht aus dem Blick, wie faszinierend und auch schön dieses Gebäude immer noch ist. Wir laden ein zu einem Blick hinter die Kulissen und einem Rundgang durch die Historie.

Fotos: So sieht das Rathaus in Krefeld hinter der Fassade aus
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So sieht das Rathaus in Krefeld hinter der Fassade aus

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Foto: Stadtarchiv

Was für ein Entwurf, was für ein Gestus: Als der Seidenfabrikant Conrad von der Leyen für seine sagenhaft reiche Familie ein neues Stadtpalais plante, musste er bei der Kammerdeputation in Moers beantragen, die Stadtmauer Krefelds zu durchbrechen und um das neue Anwesen herumzuführen. Der Antrag wurde genehmigt. Was dann 1794 nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt wurde, nannten die Krefelder schnell „Schloss“. Zurecht: Der Komplex im Stil des französischen Klassizismus war eingebettet in Parkanlagen, flankiert von Stallungen und einer Reitbahn. Sieben Jahrzehnte später kaufte die Stadt das Palais und machte es zum Rathaus. Seitdem verkörpert das Gebäude wie kein anderes Glanz und Elend von Krefelds Historie: Reichtum am Beginn, Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, Wiederaufbau mit vielen Ernüchterungen. Wenn jetzt Fassade, Dach und Fenster für 1,7 Millionen Euro saniert werden, investiert Krefeld auch in Stein gewordene Geschichte und ein erstaunliches Gebäude, dessen Schönheit immer noch zu sehen ist.