Krefeld "Krefelder Sprudel" steht zum Verkauf

Krefeld · Der Eigentümer der Traditionsgaststätte im Hülser Bruch – seit vielen Jahren als griechisches Restaurant geführt – will sich zur Ruhe setzen. Gesucht wird jetzt ein Erwerber mit Kapital, Herz und neuen Ideen.

 Der "Krefelder Sprudel" im Hülser Bruch mit seinem markanten, denkmalgeschützten Bohrturm.

Der "Krefelder Sprudel" im Hülser Bruch mit seinem markanten, denkmalgeschützten Bohrturm.

Foto: FE

Der Eigentümer der Traditionsgaststätte im Hülser Bruch — seit vielen Jahren als griechisches Restaurant geführt — will sich zur Ruhe setzen. Gesucht wird jetzt ein Erwerber mit Kapital, Herz und neuen Ideen.

Die Traditionsgaststätte "Krefelder Sprudel" am gleichnamigen Dyk im Hülser Bruch, die seit der Jahrhundertwende und auch in den 1960er und 70er Jahren ein beliebtes Familienausflugsziel war, steht zum Verkauf. Eigentümer Dimitris Stefanou betriebt das Lokal mit seinem Sohn Kostaninos seit vielen Jahren als griechisches Restaurant mit entsprechendem Speiseangebot und möchte sich in absehbarer Zeit aus Altersgründen zurückziehen. Die Vermarktung des Anwesens mit großem Biergarten, zu dem auch zwei Wohnungen gehören, hat er der Hülser Firma "Family Estate" von Ingo Lux übertragen.

"Wir wünschen uns einen Erwerber, der neben Kapital auch sein Herz und Ideen mitbringt, der Altes erhält und Neues hinzufügt, um das Ausflugslokal mit seiner toller Historie als Familienbetrieb mit einem Konzept zu führen, das auch baulich abgerundet sein muss", sagt Lux. Der Makler denkt dabei an Erlebnisgastronomie, eine Aufwertung des Biergartens, die Ertüchtigung des Spielplatzes und an ein breites Angebot von Kaffee und Kuchen auch für Busgesellschaften.

Mit der Historie spricht Lux die Entstehungsgeschichte des "Krefelder Sprudel" an: Ende des 19. Jahrhunderts suchten Geologen im Bruch, das damals noch zur selbstständigen Gemeinde Hüls gehörte, nach Kohle. Sie stießen aber nur auf geringe Vorkommen, die eine Ausbeutung nicht lohnten. Bei den Bohrungen stießen sie aber auch auf eine Mineralquelle, die gute Geschäfte verhieß und die Gründung der Crefelder Sprudel GmbH zur Folge hatte. Knapp vier Jahrzehnte lang sprudelte das Hülser Wasser, das in Krefeld an den Mann und die Frau gebracht wurde, die an Gicht und Katarrh litten. Dafür hatte besagte GmbH um die Jahrhundertwende im Krefelder Stadtgarten an der Stelle der heutigen Hauptschule ein Kurhaus errichtet. Das wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1960 abgerissen.

Während die Quelle im Bruch im Lauf der Jahre ihren Druck verlor und das Mineralwasser ab 1929 nur noch per Pumpe aus dem Untergrund zu holen war, entwickelte sich der bis heute stehende, denkmalgeschützte Bohrturm zu einer Attraktion der Ausflugsgaststätte "Krefelder Sprudel", die später lange Jahre von Konrad Apolte geführt wurde.

Das Gebäude des Krefelder Sprudels stammt aus dem Jahr 1890 und wurde in den Jahren 1959, 1980 und 2001 renoviert und erweitert. "Das Objekt ist schuldenfrei und trotz einiger Pflegerückstände in gutem Erhaltungszustand; das Geschäft wirft gute Gewinne ab", sagt der mit Gaststättenimmobilien erfahrene Lux, der beispielsweise auch den Winkmannshof in Linn vermarktet hat.

(RP)
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