Krefeld Krefelder produziert Nummer-eins-Album von „Mrs. Greenbird“

Krefeld · Der Krefelder Produzent Sky van Hoff hat bei der Fernsehshow "X Factor" die Gewinnerband "Mrs. Greenbird" betreut. Das von ihm produzierte gleichnamige Debütalbum stieg von null auf eins in die deutschen Charts ein.

 Der Krefelder Sky van Hoff hat das Debütalbum der Band „Mrs. Greenbird“ produziert.

Der Krefelder Sky van Hoff hat das Debütalbum der Band „Mrs. Greenbird“ produziert.

Foto: Lammertz, Thomas

Die Nummer eins der deutschen Albumcharts in dieser Woche heißt "Mrs. Greenbird" und hat Größen wie "Die Toten Hosen", "Pink", "Unheilig", "David Garrett" oder "Led Zeppelin" hinter sich gelassen. Das Erfolgsalbum der Newcomer aus Köln trägt aber auch eine Krefelder Handschrift.

Das vergangene halbe Jahr verlief für den jungen Krefelder Produzenten Sky van Hoff wie im Zeitraffer. Im Sommer bekam er einen Anruf von seinem Manager Christian Klimek, der ihm anbot, ihn für einen Job bei der Fernsehshow "X Factor" vorzuschlagen.

Sky van Hoff sagte zu, setzte sich in der Vorauswahl gegen Dutzende andere Kandidaten durch und konnte schließlich Sandra Nasic, Jury-Chefin der Castingshow und Frontfrau der Band "Guano Apes", von seinen Fähigkeiten überzeugen.

Er war im Team, zog nach Berlin ins Studiohaus der Sendung und betreute in der Kategorie Bands das Musiker-Duo "Mrs. Greenbird". Der Rest ist schnell erzählt: Seine Schützlinge gewannen die Show, und das von ihm produzierte Debütalbum stieg direkt auf Platz eins der deutschen Albumcharts ein — das war am 21. Dezember.

"Das ist unglaublich, meines Wissens hat noch nie zuvor ein Gewinner einer Castingshow mit seinem Album so einen Start hingelegt", sagt van Hoff. Vorausgegangen waren Monate voll harter Arbeit. Sky van Hoff saugte die Musik von "Mrs. Greenbird" in sich auf, entwickelte sie mit den Künstlern weiter und spielte bei den Aufnahmen im Hintergrund am Bass oder Klavier.

"Ich habe kaum mehr als vier Stunden am Tag geschlafen", erinnert sich van Hoff. Den Erfolg führt er auf die Authentizität der Musik zurück: "Sarah Nücken und Steffen Brückner von Mrs. Greenbird haben alle Songs selbst geschrieben und auch für die Sendung wurde nichts gestellt, es war alles echt."

Das bestätigen die Musiker. "Eigentlich machen wir genau das, was wir vor einem Jahr auch gemacht haben", erzählt Nücken. Auch Brückner ist froh, "dass wir uns nach der Show nicht neu erfinden mussten".

Mit gerade einmal 26 Jahren ist Sky van Hoff auf einem ersten Höhepunkt seiner Karriere angekommen. "Wenn man zurückblickt, kann man schon sagen, dass ich großes Glück gehabt habe", sagt er. Erst mit 15 Jahren bekam er seine erste Gitarre geschenkt und wünschte sich wenig später eine E-Gitarre.

Doch seine Mutter sagte: "Die bekommst du erst, wenn du paint it black von den Rolling Stones spielen kannst." Einen Monat später beherrschte er das Stück. "Ich spielte acht Stunden am Tag Gitarre, brach sogar die Schule ab und ging mit nicht ganz 17 Jahren das erste Mal mit einer Band auf Tour", sagt der in Krefeld-Hüls aufgewachsene van Hoff.

Den Schulabschluss holte er auf der Abendrealschule in Krefeld nach, dann setzte er beruflich dennoch alles auf die Karte Musik. In Ratingen begann er vor vier Jahren ein brachliegendes Tonstudio zu nutzen, das er "The Barracks" taufte und das ihm seit kurzem allein gehört.

Bald produzierte er die Songs seiner eigenen Metallband "Machinemade God" und unterschrieb, gerade 18 Jahre alt, seinen ersten Plattenvertrag bei einem amerikanischen Label. Er begann sich mit guten Verkaufszahlen einen Namen zu machen und gewann neue Kunden.

Der Quantensprung für ihn ist nun "Mrs. Greenbird". Inzwischen ist er als Produzent ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht, möchte aber noch mehr erreichen. "In England arbeiten, oder in den Staaten wäre ein Traum", sagt van Hoff "und ich möchte auch wieder eigene Musik machen, selbst Gitarre spielen, wozu ich momentan überhaupt keine Zeit habe."

(csi)
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