Krefeld Krefelder nehmen Bahnstreik gelassen

Krefeld · Freitagmorgen, halb acht. Am Eingang des Krefelder Hauptbahnhofes begrüßt die Reisenden ein gelbes Infoplakat: Die Lokführer des Regionalverkehrs streiken. Trotz des angekündigten Streiks hoffen viele Menschen darauf, dass ihr Zug fährt.

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Foto: rpo, Jan Schnettler

"Es sind aber deutlich weniger Leute hier, als sonst", berrichtet Torsten Mangelshof (33), der täglich mit dem Zug zur Arbeit fährt. In den Gesichtern spiegelt sich Unsicherheit. Petra Winhoff-Oser (42) will mit Kolleginnen zu einer Fortbildung nach Aachen. "Große Hoffnung, dass der Zug fährt, habe ich nicht", sagt die Erzieherin. "Zur Not haben wir Autos organisiert. Da werden wir aber im Stau stehen."

Auch andere haben sich um Alternativen gekümmert: An der Straßenbahnhaltestelle bestätigen mehrere Befragte, wegen des Streikes umdisponiert zu haben. Währendessen geben die Mitarbeiter des Reisezentrums nur vage Auskunft: "Wir können leider nicht sicher sagen, ob ein Zug fährt." Zahlreiche Verbindungen seien ausgefallen, die Reaktionen der Menschen jedoch meist verständnisvoll. "Ich kann den Unmut der Lokführer nachvollziehen", sagt Rainer Pigors (58). "Der Bahnvorstand verhält sich wirklich arrogant." Anderen Reisenden, wie Winfried van Hoof (56), stört der Streik : "Ich finde 30 Prozent mehr Lohn zu viel."

Nicht jedem kommt der Bahnstreik ungelegen: "Wenn mein Zug nicht fährt, fahre ich wieder nach Hause und leg' mich ins Bett", sagt Yvonne (26). Doch jeder zweite Zug fährt am Freitagmorgen planmäßig. Als auch der Regionalexpress nach Aachen schließlich einrollt, sind Petra Winhoff-Oser und ihre Kolleginnen erleichtert: "Jetzt bleibt nur die Frage, wie wir heute Abend nach Hause kommen."

(RP)
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