Krefelder Initiative Fairkehr Land fördert Studie zu Kinder-Verkehrssicherheit

Krefeld · Die Universität Wuppertal untersucht die Freizeitwege von Kindern. Das Krefelder Modell will die Mobilität vor Ort besser, sicherer und sauberer machen.

 Freddy Fair ist das Maskotchen der Initiative Fairkehr

Freddy Fair ist das Maskotchen der Initiative Fairkehr

Foto: Stadt Krefeld

(RP) Die Stadt Krefeld erhält Fördergelder vom Land Nordrhein-Westfalen für die seit 1999 bestehende Initiative Fairkehr. Im Landes-Wettbewerb „Vorankommen NRW“ waren Projekte gesucht worden, die die Mobilität vor Ort besser, sicherer und sauberer machen. Krefeld erhielt eine Bewilligung mit Fördergeldern für eine Studie der Bergischen Universität Wuppertal zu den Wegeverbindungen, die Kinder in Krefeld in ihrer Freizeit zurücklegen. Auf Basis dieser Untersuchungen soll die Freizeitmobilität der Kinder sicherer werden.

Hans Hamestuk, Leiter des Arbeitskreises Verkehrssicherheit für Kinder, und Michael Hülsmann, Geschäftsführer der Initiative Krefelder Fairkehr, haben jetzt aus den Händen der neuen NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes die Förderurkunde entgegengenommen. Die Kosten für die groß angelegte Studie belaufen sich auf 160.500 Euro, die Fördersumme des Landes liegt bei 80 Prozent (128.400 Euro).

Die Initiative Fairkehr ist nach Angaben der Stadt ein Krefelder Erfolgsmodell. Die Anzahl der Kinderunfälle in Krefeld konnte von 169 im Jahr 1999 erfolgreich auf den Tiefstwert von 73 Unfällen im Jahr 2019 gesenkt werden. Deutlich gesenkt wurde dabei insbesondere die Zahl der Unfälle auf Schulwegen. Während in den ersten zehn Jahren noch ein deutlicher Abwärtstrend zu verzeichnen war, bewegt sich das Unfallgeschehen in Krefeld allerdings seit 2009 nunmehr in einem schmalen Korridor zwischen 73 und zuletzt 100 Unfällen im Jahr 2020 jährlich. Die Stadtverwaltung hat allerdings das Ziel, die Unfallzahl weiter zu minimieren.

Ein erster Blick in die Unfalldaten zeigt, dass Kinder verstärkt in der Freizeit verunglücken. An diesem Punkt setzen die Stadt Krefeld und die Bergische Universität Wuppertal mit der Studie an, die Erkenntnisse zur Freizeitmobilität, Verkehrsmittelnutzung und Verkehrsverhalten von Kindern zwischen sechs und unter 15 Jahren liefern soll.

Ziel des Vorhabens ist, neue Handlungsfelder für die Krefelder Verkehrssicherheitsarbeit zu ermitteln und die Zahl der Unfälle mit Kindern zu senken. Freizeitmobilität von Kindern ist bisher kaum erforscht. In der Studie soll ein Methodenmix angewandt werden: Befragungen, Beobachtungen, digitale und analoge Ansätze im Feld der Freizeitmobilität und Verkehrssicherheit werden vorgenommen. Die Studie ist modellhaft und soll auch in anderen Städten Schlussfolgerungen erlauben. Es soll auch ein Abgleich mit bundesweiten Erkenntnissen erfolgen, um auf diesem Weg generelle Aussagen zum Mobilitätsverhalten von Kindern im Schul- und Freizeitverkehr zu erlangen.

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