Einkaufen in Krefeld Frühlingsfest soll Handel stärken

Krefeld · Die Krefelder Innenstadt wird sich am Samstag, 2. April, von ihrer blühendsten Seite zeigen: Geschäfte und Gastronomie wollen Einkaufen zum Erlebnis machen. 2000 Blumen werden an Passanten verschenkt.

 Sie stellen die Zeichen auf gute Laune und Frühling in der City: (v.l.) Thomas Lache, Christoph Borgmann, Hartmut Janßen, Alexander Werner, Marcus J. Stocks und Michael Hermes.

Sie stellen die Zeichen auf gute Laune und Frühling in der City: (v.l.) Thomas Lache, Christoph Borgmann, Hartmut Janßen, Alexander Werner, Marcus J. Stocks und Michael Hermes.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Mit einem großen Frühlingsfest wollen die Einzelhändler der Stadt Krefeld am Samstag,  2. April, möglichst viele Menschen in die Innenstadt ziehen. Dafür wird aktuell die gesamte Stadt gereinigt. Jeder Geschäftsinhaber soll, so der Plan, sein Geschäft und den Bereich unmittelbar davor auf Vordermann bringen. Zeitgleich findet die von der Stadt organisierte Aktion „1. Krefelder Cleanup Day“ statt. Danach sollen, so hoffen die Verantwortlichen aller Seiten, möglichst viele Teilnehmer den Weg in die Innenstadt finden, um zu Shoppen oder in der Gastronomie den Tag gesellig ausklingen zu lassen.

Allerdings sind die Voraussetzungen alles andere als gut, wie Christoph Borgmann, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, sagt. „Ich hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir das Event auf die Beine gestellt bekommen. Nach zwei Jahren Pandemie dachten wir alle, dass die Talsohle durchschritten sei. Jetzt kommt mit dem Krieg in der Ukraine gleich die nächste Krise mit ebenfalls gravierenden Auswirkungen auf die Lieferketten und so weiter. Die Kraft vieler Händler ist am Ende“, erzählt er.

Umso glücklicher sei Christoph Borgmann über den Kontakt mit Michael Hermes, dem Bereichsleiter Marketing bei Landgard. Das Unternehmen aus Straelen ist eine Erzeugergenossenschaft für Obst, Gemüse und Blumen und Träger des Krefelder Marketingpreises. Die im Marketing sehr umtriebigen Verantwortlichen sorgen für das Rahmenprogramm beim Aktionssamstag. „Wir sind immer bemüht, Menschen mit Blumen in Kontakt zu bringen. Dafür haben wir unsere Kampagne „1000 gute Gründe“ gestartet, die mit dem Marketingpreis ausgezeichnet wurde. Aktuell werden 80 Prozent unserer Umsätze durch Menschen über 50 Jahre erzielt. Die Hälfte sogar durch Menschen über 65. Entsprechend wichtig ist es, junge Zielgruppen zu erschließen“, erläutert er.

Dafür stattete Landgard unter anderem auch das Finale der Pro7-Fernsehshow „Germanys next Topmodel“ mit Kleidern aus frischen Schnittblumen aus oder dekorierte den roten Teppich beim Deutschen Filmpreis mit 30 Metern Blumen.

„Wir wollen Präsenz zeigen und Menschen für Blumen begeistern“, erläutert Hermes die Strategie des Unternehmens mit mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz, das aber nicht als Marke am Markt auftritt und eigentlich reines Business to Business-Geschäft betreibt, also an Baumärkte oder Pflanzengroßhändler sowie den Lebensmitteleinzelhandel, nicht aber direkt an Konsumenten verkauft.

2000 Blumen will Landgard beim Frühlingsfest auf der Hochstraße verschenken. „Es handelt sich dabei um Zimmerpflanzen der Art Kalanchoe. Diese sollten leicht feucht gehalten werden und benötigen Temperaturen zwischen fünf und 30 Grad Celsius“, erläutert er. Die Pflegehinweise seien aber auf den Töpfen zu finden. Außerdem wird Landgard einen Foodtruck in der Fußgängerzone platzieren. „Dort gibt es kostenlose Limonade und Smoothies. Hier wollen wir unser Obst und Gemüse etwas besser präsentieren“, sagt Hermes.

Die Einzelhändler werden in Eigenregie auch vor und in ihren Geschäften Aktionen bieten. „Das ist aber jedem freigestellt. Wir werden beispielsweise bei uns im Geschäft in jedem Fall etwas anbieten. Was die einzelnen Händler genau machen, da ist die eigene Kreativität gefragt“, sagt Borgmann.

Für die Einzelhändler soll das Frühlingsfest trotz aller Probleme eine Art Neuanfang werden. Auch wenn die Freude keineswegs ungetrübt ist. Aus eben diesem Grund wurde auch eine weitere geplante Veranstaltung, „Märkte für Genießer“, die für den verkaufsoffenen Sonntag am 8. Mai geplant war, abgesagt. „Wir können nicht guten Gewissens feiern, wenn in der Ukraine Menschen sterben. Zugleich ist die Spendenbereitschaft in der Stadt überwältigend. Darum wollen wir einen Flohmarkt rund um das Behnischhaus veranstalten. Die Standgebühren gehen komplett an eine karitative Organisation zur Ukraine-Hilfe und wir sind auch dankbar für alle Erträge, die zusätzlich gespendet werden“, erläutert Borgmann. Die Anmeldung dafür beginnt nun. Mindestens 25 Verkäufer werden benötigt, die sich daran beteiligen.

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