Hochschule Niederrhein Startup baut neue Röhrenverstärker

Krefeld · Elektronik-Bastler Andreas Klug gründete ein Startup Unternehmen. Unterstützung erhält der Bastler von Studenten der Hochschule Niederrhein.

 Corinna Pohl, Baris Yardimcioglu, Andreas Klug und Patrick Schüßler (von links) präsentieren einen Röhrenverstärker neuer Generation.

Corinna Pohl, Baris Yardimcioglu, Andreas Klug und Patrick Schüßler (von links) präsentieren einen Röhrenverstärker neuer Generation.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Verstärker, die Andreas Klug baut, sehen aus wie aus einer „futuristischen Vergangenheit“: Sind sie aber nicht. Die Geräte aus Metall, die der Startup-Gründer in Handarbeit herstellt, sind solche der absoluten Oberklasse. Zwischen 3500 und 3900 Euro kostet ein Verstärker. Vorverstärker und Endstufe zusammen liegen demnach über 7000 Euro. Dafür bekommt der Kunde dann aber nicht nur besonderen Service, sondern auch ein Produkt, das hinsichtlich Design und Qualität besonderen Anforderungen genügt. „Das Wichtigste aber ist der Klang“, sagt Klug. „Wer einmal Musik mit einem solchen Verstärker gehört hat, der will keinen herkömmlichen mehr haben.“

Dabei sind die Geräte von den Messwerten her schlechter, als Transistorgeräte. „Meine Geräte haben Klirrfaktor K2 (Maß für die Verzerrung akustischer Übertragung), das ist gemessen worden. Aber genau der schmeichelt dem Ohr und hört sich subjektiv besser an. Es ist wie der Vergleich Schallplatte zu CD“, erläutert Klug. Dabei legt er Wert darauf, nur die allerbesten Komponenten zu verbauen. Die Röhren kommen aus Russland, Kondensatoren und Widerstände aus den USA, die Transformatoren Angebote aus China, günstig in Großserie zu produzieren, lehnte er bereits ab.

Wer einmal in den Klang hereinhören will, der kann das jederzeit bei der Röhrenschmiede tun. Um zukünftig über Krefeld hinaus bekannter zu werden, arbeitet Klug nun mit einer Projektgruppe der Hochschule Niederrhein zusammen. Diese hat sich die Unterstützung von Startups auf die Fahnen geschrieben. Am Donnerstag, 28. Juni, lädt sie ab 17 Uhr zum zweiten Mal zum Getup, Startup auf ihr Gelände auf den Campus an der Untergath ins Gebäude J ein. Zusätzlich zu den Vorträgen gibt es  ein Grillfest als Netzwerkveranstaltung für Gründer.

Doch die Studenten helfen auch ganz unmittelbar. „Wir versuchen, zu ermitteln, wo Probleme und Chancen liegen, helfen bei der Optimierung der Homepage, der Verbesserung der Reichweite und der Kontaktsuche“, berichtet Patrick Schüßler von der Projektgruppe. Zu sehr wachsen will Klug aber nicht. „Ich will in dieser Qualität weiter arbeiten und die Geräte selbst bauen. Damit liegt meine Kapazität bei etwa vier im Monat“, sagt er.

Rund 40 Stunden baut er an einem Verstärker. Einen Käufer aus Hamburg besuchte er. „Er rief mich an, sein Gerät würde knacken. Er schickte es ein, hier war kein Problem. Also bin ich hin gefahren. Am Ende war sein Kabel defekt. Ich hatte ein Wochenende in Hamburg mit meiner Frau“, berichtet der Gründer lachend. Service sei ihm sehr wichtig.

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