Auf der Krefelder Rennbahn Krefelder Gartenwelt lockt 8000 Besucher an

Krefeld · Pfützen wohin das Auge blickte, dazu noch Sturmböen und Gewitter. Das Wetter hätte für die Frühlingsmesse auf der Krefelder Rennbahn nicht schlechter sein können. Trotzdem kamen 8000 Besucher.

 Der Eingangsbereich zeigte, was die Besucher erwartete: Pfützen, wohin das Auge reicht.

Der Eingangsbereich zeigte, was die Besucher erwartete: Pfützen, wohin das Auge reicht.

Foto: Sven Schalljo

Schon der Weg zur Gartenwelt lässt Böses erahnen. Bei Dauerregen und um die acht Grad sind nur wenige Hundebe­sitzer im Stadtwald unterwegs. Doch am Eingang der Rennbahn die Überraschung: Aus dem Pendelbus steigen rund zwei Dutzend Besucher aus, an der Kasse bildet sich sogar eine kleine Schlange.

 Verkaufsgespräch im Trockenen: Artibelle-Inhaberin Anja Kemper berät die Kundinnen Nina (li.) und Ulrike Stahlhacke, die eigens aus Olpe anreisten. Kempers Nichte Helen Ophei hilft am Stand aus.

Verkaufsgespräch im Trockenen: Artibelle-Inhaberin Anja Kemper berät die Kundinnen Nina (li.) und Ulrike Stahlhacke, die eigens aus Olpe anreisten. Kempers Nichte Helen Ophei hilft am Stand aus.

Foto: Sven Schalljo

„Tatsächlich ist es das schlechtes­te Wetter, das wir je bei der Gar­tenwelt hatten. Dauerregen, Samstag die heftigen Böen und Freitag ein Gewitter. Dafür sind wir mit dem Besuch hochzufrieden. Wir rechnen mit rund 8.000 Besuchern. Das zeigt: Unsere Märkte sind mittler­weile eine gute Marke mit sehr treuer Kundschaft“, sagt Julia Mül­ler, die Seniorchefin von Veran­stalter Reno Müller GmbH. „Leider lässt sich alles planen – das Wet­ter aber nicht. Wir arbeiten ja ein Jahr an der Organisation“, fügt sie achselzuckend hinzu.

 Besuch von den Krefeld Ravens. Spieler Isiah Ward, Justin Kleckers und Jan Köhler (v.l.) baden stilecht mit Quietscheentchen. Ravens Geschäftsführer Christoph Wittfeld und „Crazy-Trailers“-Inhaber Kirsten  und Christoph Flammersfeld freuen sich.

Besuch von den Krefeld Ravens. Spieler Isiah Ward, Justin Kleckers und Jan Köhler (v.l.) baden stilecht mit Quietscheentchen. Ravens Geschäftsführer Christoph Wittfeld und „Crazy-Trailers“-Inhaber Kirsten und Christoph Flammersfeld freuen sich.

Foto: Sven Schalljo

Für die Aussteller ist das Geschäft trotzdem gut, wie Kirsten Flammers­feld vom Sauna- und Whirlpoolfass­anbieter „Crazy-Trailers“ erzählt. „Tatsächlich haben wir zwar weniger Publikum, aber die, die da sind, wollen wirklich etwas kaufen. Wir haben viel konkretere Gespräche als sonst“, betont sie. Die Umsätze seien gut. In diesem Jahr hat sie auch ein besonderes Gimmick: Neuer Werbepartner ist der Footballver­ein Krefeld Ravens. Die Spieler Isiah Ward, Justin Kleckers und Jan Köhler sind zu Gast und baden dem Wetter zum Trotz im heißen Pool. „Ich freu mich. Nach unseren Spiel ges­tern ist das eine tolle Entspan­nung“, sagt Kleckers grinsend und Köhler ergänzt: „Dazu gibt es noch ein Bierchen, was will man mehr?“

Markus Schmidt (Mitte) grillt dem Regen zum Trotz an seinem Stand. Seine Mitarbeiter André Hermes und Vater Achim Schmidt sind dabei.

Markus Schmidt (Mitte) grillt dem Regen zum Trotz an seinem Stand. Seine Mitarbeiter André Hermes und Vater Achim Schmidt sind dabei.

Foto: Sven Schalljo

Und auch bei der Markus Schmidt Me­tallmanufaktur ist das Bild hin­sichtlich Verkäufen ähnlich. „Klar hätten wir uns besseres Wetter ge­wünscht. Aber ich bin nicht unzu­frieden“, sagt der Inhaber gleichen Namens. Sein Stand mit selbst ge­bauten Grills und Öfen hat einen weiteren Vorteil: „Wir können uns hier immer wieder am Feuer aufwär­men und haben sogar noch einen Snack dabei“, erzählt er grinsend, während er das Grillgut auf einem der Grills wendet. Es gibt Wurst, Braten und gegrilltes Gemü­se.

Noch wärmer hat es Anja Kemper. Die Mitinhaberin vom Design-Startup „Ar­tibelle“ ist mit ihrem Stand im Oetker-Saal untergebracht. „Ich bin darüber natürlich froh. Generell ist es wirklich sehr gut organi­siert, unser kleiner Markt im Markt hier im Saal ist sehr schön gewor­den. Auch die Umsätze sind wirklich gut. Speziell für das Wetter“, sagt sie. Gerade führt sie ein Verkaufs­gespräch mit Nina und Ulrike Stahl­hacke. Sie sind das beste Beispiel für die treuen Müller-Kunden, denn sie reisten eigens aus Olpe an. „Das sind 130 oder 140 Kilometer. Aber wir machen das gern, wenn die Zeit es zulässt. Wir waren schon oft bei Gartenwelt oder Herbstzau­ber und anderen Reno-Müller Märk­ten. Wir lieben es hier einfach. Diese kleinen Geschäfte, die krea­tiven Ideen – wo gibt es das sonst noch?“, erzählen sie. Dann kaufen sie tatsächlich ein Kissen von „Ar­tibelle“ und sind glücklich. „So tolle Sachen gibt es doch bei Ama­zon in der Form nicht“, werben sie für die Art kleiner Geschäfte, die es auf diesen Märkten fast aus­schließlich gibt.

So fällt am Ende die Bilanz der Gartenwelt viel besser aus, als zu erwarten wäre. Die zufriedenen Aus­steller sind auch eine Folge der guten Betreuung durch Familie Müller/Bürgers. Sie gehen ständig mit Tabletts voll heißen Tees und Kaffees herum, damit die Aussteller sich aufwärmen können. „Das ist einfach Teil unserer Philosophie. Wir alle sind überzeugt: Wenn man die Leute gut behandelt, dann kommt das zurück. Und auch unsere Mitar­beiter schippen nur Split oder legen Teppiche, damit die Füße halbwegs trocken bleiben“, erzählt Julia Müller.

Diese persönliche Note wissen Aus­steller und Besucher zu schätzen, und alle machen das beste aus den widrigen Verhältnissen. „Ich habe Hochachtung vor allen Besuchern, die sich dieses Wetter antun“, sagt Aussteller Schmidt. Die Überwindung ist aber gar nicht so groß. „Es braucht doch nur die richtige Klei­dung“, sagt Ulrike Stahlhacke la­chend.

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