Auf der Krefelder Rennbahn Krefelder Gartenwelt lockt 8000 Besucher an
Krefeld · Pfützen wohin das Auge blickte, dazu noch Sturmböen und Gewitter. Das Wetter hätte für die Frühlingsmesse auf der Krefelder Rennbahn nicht schlechter sein können. Trotzdem kamen 8000 Besucher.
Schon der Weg zur Gartenwelt lässt Böses erahnen. Bei Dauerregen und um die acht Grad sind nur wenige Hundebesitzer im Stadtwald unterwegs. Doch am Eingang der Rennbahn die Überraschung: Aus dem Pendelbus steigen rund zwei Dutzend Besucher aus, an der Kasse bildet sich sogar eine kleine Schlange.
„Tatsächlich ist es das schlechteste Wetter, das wir je bei der Gartenwelt hatten. Dauerregen, Samstag die heftigen Böen und Freitag ein Gewitter. Dafür sind wir mit dem Besuch hochzufrieden. Wir rechnen mit rund 8.000 Besuchern. Das zeigt: Unsere Märkte sind mittlerweile eine gute Marke mit sehr treuer Kundschaft“, sagt Julia Müller, die Seniorchefin von Veranstalter Reno Müller GmbH. „Leider lässt sich alles planen – das Wetter aber nicht. Wir arbeiten ja ein Jahr an der Organisation“, fügt sie achselzuckend hinzu.
Für die Aussteller ist das Geschäft trotzdem gut, wie Kirsten Flammersfeld vom Sauna- und Whirlpoolfassanbieter „Crazy-Trailers“ erzählt. „Tatsächlich haben wir zwar weniger Publikum, aber die, die da sind, wollen wirklich etwas kaufen. Wir haben viel konkretere Gespräche als sonst“, betont sie. Die Umsätze seien gut. In diesem Jahr hat sie auch ein besonderes Gimmick: Neuer Werbepartner ist der Footballverein Krefeld Ravens. Die Spieler Isiah Ward, Justin Kleckers und Jan Köhler sind zu Gast und baden dem Wetter zum Trotz im heißen Pool. „Ich freu mich. Nach unseren Spiel gestern ist das eine tolle Entspannung“, sagt Kleckers grinsend und Köhler ergänzt: „Dazu gibt es noch ein Bierchen, was will man mehr?“
Und auch bei der Markus Schmidt Metallmanufaktur ist das Bild hinsichtlich Verkäufen ähnlich. „Klar hätten wir uns besseres Wetter gewünscht. Aber ich bin nicht unzufrieden“, sagt der Inhaber gleichen Namens. Sein Stand mit selbst gebauten Grills und Öfen hat einen weiteren Vorteil: „Wir können uns hier immer wieder am Feuer aufwärmen und haben sogar noch einen Snack dabei“, erzählt er grinsend, während er das Grillgut auf einem der Grills wendet. Es gibt Wurst, Braten und gegrilltes Gemüse.
Noch wärmer hat es Anja Kemper. Die Mitinhaberin vom Design-Startup „Artibelle“ ist mit ihrem Stand im Oetker-Saal untergebracht. „Ich bin darüber natürlich froh. Generell ist es wirklich sehr gut organisiert, unser kleiner Markt im Markt hier im Saal ist sehr schön geworden. Auch die Umsätze sind wirklich gut. Speziell für das Wetter“, sagt sie. Gerade führt sie ein Verkaufsgespräch mit Nina und Ulrike Stahlhacke. Sie sind das beste Beispiel für die treuen Müller-Kunden, denn sie reisten eigens aus Olpe an. „Das sind 130 oder 140 Kilometer. Aber wir machen das gern, wenn die Zeit es zulässt. Wir waren schon oft bei Gartenwelt oder Herbstzauber und anderen Reno-Müller Märkten. Wir lieben es hier einfach. Diese kleinen Geschäfte, die kreativen Ideen – wo gibt es das sonst noch?“, erzählen sie. Dann kaufen sie tatsächlich ein Kissen von „Artibelle“ und sind glücklich. „So tolle Sachen gibt es doch bei Amazon in der Form nicht“, werben sie für die Art kleiner Geschäfte, die es auf diesen Märkten fast ausschließlich gibt.
So fällt am Ende die Bilanz der Gartenwelt viel besser aus, als zu erwarten wäre. Die zufriedenen Aussteller sind auch eine Folge der guten Betreuung durch Familie Müller/Bürgers. Sie gehen ständig mit Tabletts voll heißen Tees und Kaffees herum, damit die Aussteller sich aufwärmen können. „Das ist einfach Teil unserer Philosophie. Wir alle sind überzeugt: Wenn man die Leute gut behandelt, dann kommt das zurück. Und auch unsere Mitarbeiter schippen nur Split oder legen Teppiche, damit die Füße halbwegs trocken bleiben“, erzählt Julia Müller.
Diese persönliche Note wissen Aussteller und Besucher zu schätzen, und alle machen das beste aus den widrigen Verhältnissen. „Ich habe Hochachtung vor allen Besuchern, die sich dieses Wetter antun“, sagt Aussteller Schmidt. Die Überwindung ist aber gar nicht so groß. „Es braucht doch nur die richtige Kleidung“, sagt Ulrike Stahlhacke lachend.