Jahresarbeitsstunden Krefelder arbeiten überdurchschnittlich lange

Das Landesamt für Datenverarbeitung liefert Zahlen über die geleisteten Jahresarbeitsstunden in den einzelnen Branchen. Nur die Forst- und Landwirtschaft legte im Vergleich zu 2015 zu.

In Krefeld wird länger gearbeitet als im Landesdurchschnitt: 1337 Stunden haben Erwerbstätige in der Seidenstadt pro Jahr im Mittel mit Geldverdienen verbracht. Das sind 13 Stunden mehr als Otto Normalverdiener in Nordrhein-Westfalen, allerdings auch zehn Stunden weniger als im Vergleichsjahr 2015. Die meisten Stunden verbringen die Beschäftigten aus dem Baugewerbe an ihrem Arbeitsplatz. In Krefeld entfielen für 2016 auf einen Arbeitnehmer 1601 Stunden durchschnittlich. Das teilte das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (IT.NRW) in seiner aktuellen Auswertung mit. Die wenigsten Arbeitsstunden dürfen sich die Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes zuschreiben - 1225 pro Jahr und Beschäftigten. Das sind sechs weniger als im Rest des Landes.

Die einzige Branche in Krefeld, in der der Arbeitsumfang 2016 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, ist die Land- und Forstwirtschaft. Für die Arbeitnehmer dort stehen 1509 statt 1507 Arbeitsstunden zu Buche. Das Land verzeichnet dafür ein Minus von 1,3 Prozent auf 1565 Jahresstunden.

Der Krefelder Handel hat pro Kopf im Mittel 1346 Jahresarbeitsstunden in der Statistik stehen, die Finanz- und Versicherungswirtschaft 1320, das verarbeitende Gewerbe 1457 und das produzierende Gewerbe 1462.

Die durchschnittliche Arbeitsleistung in Nordrhein-Westfalen war im Jahr 2016 mit 1324 Stunden je Erwerbstätigen um zehn Stunden (-0,8 Prozent) niedriger als 2015. Wie die amtliche Statistikstelle des Landes mitteilt, liegen die Ergebnisse für Nordrhein-Westfalen damit im Bundestrend (2016: - 0,7 Prozent). Für das Jahr 2016 ermittelten die Statistiker die höchsten Pro-Kopf-Arbeitsleistungen entlang der Rheinschiene: Spitzenreiter war Düsseldorf mit einer durchschnittlichen Jahresarbeitsleistung von 1383 Stunden je Erwerbstätigen, gefolgt von Köln (1353 Stunden), dem Rhein-Kreis Neuss (1352 Stunden) sowie Leverkusen und dem Kreis Mettmann (jeweils 1351 Stunden). Der landesweit niedrigste Wert wurde für den Kreis Wesel mit 1271 Stunden ermittelt.

Im Vergleich zum Vorjahr waren die Ergebnisse in allen Kreisen und Städten rückläufig. Den höchsten Rückgang der Pro-Kopf-Arbeitsleistung gab es im Kreis Recklinghausen mit 1,3 Prozent, den niedrigsten im Kreis Olpe mit 0,4 Prozent.

Im Wirtschaftszweig „Land- und Forstwirtschaft, Fischerei“ war der Rückgang der jährlichen Arbeitszeit mit 1,3 Prozent (auf 1565 Stunden) stärker als im NRW-Durchschnitt. Der geringste Rückgang der Pro-Kopf-Leistung war mit 0,5 Prozent (auf 1317 Stunden) im Bereich „Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ zu verzeichnen.

Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“, dem auch der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen angehört. Das Arbeitsvolumen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen (Voll- und Teilzeit), die als Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer oder als Selbstständige beziehungsweise als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen auch die geleisteten Arbeitsstunden von Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen.

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