CDU-Initiative in Krefeld „Bienenschmaus“-Wiese auf 5000 Quadratmetern

Oppum/Linn · Bienen und Insekten sollen sich in diesem Sommer auf einer blühenden Wiese an der Kurkölner Straße tummeln. Bürger können sich jetzt an dem Naturschutz-Projekt beteiligen: Für jeden Euro Spendengeld wird ein Quadratmeter „Bienenschmaus“-Saatgut ausgebracht.

 Jürgen Wettingfeld (v.l.), Thilo Forkel und Landwirt Christopher Strumpen zeigen, wo die Bienenschmaus-Wiese entstehen wird.

Jürgen Wettingfeld (v.l.), Thilo Forkel und Landwirt Christopher Strumpen zeigen, wo die Bienenschmaus-Wiese entstehen wird.

Foto: Carola Puvogel

Auf einer Ackerfläche an der Kurkölner Straße entsteht auf Initiative der CDU Oppum/Linn eine große Blühwiese. „Bienenschmaus“ heißt die Saatgutmischung, die auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Areal, gelegen neben der Hunde-Freilauffläche und am Rande des Landschaftsschutzgebietes, den ganzen Sommer über Bienen und anderen Insekten Nahrung bieten soll. Zum Blühen gebracht werden dort unter anderem Kornblumen, Koriander, Malve, Ringelblumen und die lila-blühende, als sehr robust geltende Phacelia.

Das Besondere an dieser Bienen-Weide ist, dass jeder Krefelder Bürger sich beteiligen kann. Je mehr Menschen eine Spende beisteuern, desto größer wird die Blühfläche: Für einen Euro pro Quadratmeter kann ein Stück Blühwiese für dieses Jahr bis zum Herbst gepachtet werden. Die CDU in Oppum und Linn hat aus dem Kreise ihrer Mitglieder bereits rund 1250 Euro beisammen und ruft zum Mitmachen auf. Noch bis Ende dieser Woche, Samstag, 13. April, können Bürger, die Bienenschmaus-Paten werden wollen sich melden. Sie erhalten dann ein Zertifikat über die gepachtete Fläche. Die Aussaat und Pflege übernimmt die Linner Landwirte-Familie Strumpen. Sie verzichtet auf die Bewirtschaftung der sonst intensiv genutzten Fläche, wo eigentlich Rüben hätten wachsen sollen.

Ratsherr Jürgen Wettingfeld und Bezirksverordneter Thilo Forkel hatten die Idee zu dem Projekt. „Eigentlich wollten wir auf einer ähnlich großen Fläche in der Heinrich-Klausmann-Siedlung direkt am Lärmschutzwall zur Autobahn eine Blühwiese sähen“, erzählt Wettingfeld. „Die Verwaltung hat uns seinerzeit auf Anfrage mitgeteilt, das Vorhaben würde die stolze Summe von 50.000 Euro kosten“, berichtet der CDU-Mann, immer noch ein bisschen erstaunt über diese Kalkulation. „Mit diesem Hang, alles viel zu perfekt machen zu wollen, scheitern wir letztlich an uns selber“, sagt Wettingfeld. „Uns ist deutlich geworden: Wenn wir so ein Projekt umsetzen wollen, dann können wir nicht darauf warten, dass Stadt und Land oder Verwaltung was machen. Wir müssen uns selber dafür ins Zeug legen und Initiative zeigen“, ergänzt Thilo Forkel.

Forkel und Wettingfeld holten die Linner Landwirte mit ins Boot. Sie werden für ihre Arbeit auf der Fläche selbstverständlich bezahlt, und zwar mit Hilfe der Spendengelder. Dieses Modell, so hoffen die Politiker, könnte modellhaft für ganz Krefeld funktionieren: „Die Idee ist, dass sich für die Landwirte die Vertrags-Naturschutzpflege auch finanziell lohnt und so der Anreiz größer ist, Ackerflächen in Bienenwiesen umzuwandeln“, sagt Forkel. Die Fläche an der Kurkölner Straße könnte also, wenn alles nach Wunsch läuft, erst der Anfang sein.

Auch die Stadt will im Stadtgebiet Flächen für Insekten herrichten. Der Nabu-Naturschutzbund stellt, wie berichtet, dazu eine Liste mit 50 in Frage kommenden Arealen zusammen, die als Arbeitsgrundlage dienen soll. Allerdings ist das Anlegen von innerstädtischen Blühwiesen nicht unumstritten, ein Beispiel ist der von Beckerath-Platz: Dort war unter dem Schock, den der Krefelder Entomologische Verein mit seiner Studie über den Insektenschwund ausgelöst hatte, eine Blühwiese angelegt worden — die Bevölkerung hatte sich in der Folge jedoch über den ungepflegten Zustand der Wiese beschwert.

Wer mitmachen will, kann sich bis Samstag, 13. April, unter der Telefonnummer 02151-7820520 oder per E-Mail an „robert-strumpen@t-online.de“ an die Familie Strumpen wenden.

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