Empfänger droht Strafverfahren Zoll beschlagnahmt Muskelaufbaupräparat

Krefeld · Beamte entdeckten das Postpaket mit illegalen Wachstumshormonen bei der Zollabfertigung. Die zulässige Wirkstoffmenge war achtfach überschritten. Dem Empfänger droht nun ein Strafverfahren.

 30 Ampullen mit insgesamt 7500 Milligramm Testosteron stellte der Zoll nach Öffnung des Paketes sicher.

30 Ampullen mit insgesamt 7500 Milligramm Testosteron stellte der Zoll nach Öffnung des Paketes sicher.

Foto: Zoll Krefeld

(jon) Beim Kampf gegen illegale Dopingmittel war der Zoll in Krefeld erfolgreich. Wie die Pressestelle der Behörde jetzt mitteilte, gelangte bereits Mitte August ein Postpaket aus der Türkei zur Zollabfertigung zum Zollamt in Uerdingen. Nachdem der Empfänger, ein 51-jähriger Mann aus der Umgebung von Krefeld, zur Abfertigung erschien und sein Paket entgegennehmen wollte, stellten sich Unregelmäßigkeiten bei der Erklärung zum Inhalt der Sendung heraus. Dies veranlasste die Krefelder Zöllner, doch etwas genauer hinzuschauen.

Das Ergebnis: 30 Ampullen mit insgesamt 7500 Milligramm Testosteron kamen nach Öffnung zum Vorschein. Der Empfänger gab an, dass es sich um ein Medikament aus Deutschland handele und legte zum Nachweis ein türkisches Rezept aus Antalya vor, das dem Paket beilag. Nach eingehender Prüfung der Sendung und Kontaktaufnahme mit der zuständigen Arzneimittelüberwachungsbehörde herrschte bei den Beamten schnell Klarheit darüber, dass die Einfuhr des Muskelaufbaupräparates mit dem anabolen Wirkstoff nach dem Gesetz gegen Doping im Sport und der Dopingmittel-Mengen-Verordnung in der vorliegenden Menge eine Straftat darstellt. Der Zoll zog die Dopingmittel sofort ein. Der Empfänger der Ware muss mit einem Strafverfahren rechnen.

Fast zwei Jahre wäre eine Person mit den illegal eingeführten Dopingmitteln ausgekommen, um die Muskeln zur Leistungssteigerung beim Sport sprießen zu lassen. Die zulässige Wirkstoffmenge war achtfach überschritten. „Dabei nehmen die Menschen dann auch leider immer wieder lebensgefährliche Komplikationen, wie Leberkrebs, Arteriosklerose, Schlaganfall, Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkt in Kauf. Gut, dass meine Kolleginnen und Kollegen beim Zollamt so aufmerksam waren“, so der Pressesprecher des Hauptzollamtes Krefeld, Rainer Wanzke.

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